Die Waldspitzmaus (Sorex araneus) ist ein Säugetier aus der Familie der Spitzmäuse. Sie besiedelt große Teile Europas und das nördliche Asien.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
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InsektenfresserEin Insektenfresser ist eine fleischfressende Pflanze oder ein Tier, das Insekten frisst. Ein alternativer Begriff ist Entomophage, der sich auch a...
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WurmfressendTe
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
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NesthockerBe
BehausungRe
RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
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ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
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PolyandriePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Weibchen mit mehreren Männchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Männchen sich nur mit einem ...
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Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitDie Kopf-Rumpf-Länge beträgt 65 bis 85 mm, die Schwanzlänge 35 bis 47 mm und das Gewicht 6,5 bis 14,3 g. Die Oberseite ist schwarzbraun, die Flanken sind hellbraun und die Unterseite ist grau. Bei jungen Tieren ist die Oberseite heller und der Übergang zur hellen Flankenfärbung fließend.
Die nah verwandte, auch im westlichen Mitteleuropa weit verbreitete, Schabrackenspitzmaus ist im Durchschnitt etwas kleiner. Bei ihr ist die dunkelbraune Rückenfärbung zumeist schmaler und kontrastiert deutlicher zur hellbraunen Flankenfärbung. Bei beiden Arten variiert aber die Körpergröße und die Färbung der Exemplare deutlich und so gibt es letztlich keine sicheren äußerlichen Unterscheidungsmerkmale. Sicher erkennbar sind sie nur mittels genetischer Untersuchung und geringfügigen Unterschieden am skelettierten Schädel. Das gilt im mitteleuropäischen Raum auch für die in der südlichen Schweiz vorkommende, sehr nah verwandte Walliser Waldspitzmaus. Die Zwergspitzmaus ist kleiner, die Oberseitenfärbung nicht deutlich zweifarbig, sondern graubraun, der Schwanz proportional länger und recht auffallend verdickt. Ihre Augen sind proportional noch kleiner. Alpen-, Wasser- und Sumpfspitzmaus haben ein schwarzes bis schwarzgraues Fell, die beiden letzteren Arten sind auch deutlich größer und kräftiger. Die nur entfernt verwandten heimischen Weißzahnspitzmäuse, also die Feld-, Haus- und Gartenspitzmaus, unterscheiden sich von der Waldspitzmaus unter anderem durch die nicht von Haaren verdeckten Ohrmuscheln, den weißen statt dunkelbraunen Zahnspitzen und den vereinzelten langen, abstehenden Haaren am Schwanz.
Das Verbreitungsgebiet der Waldspitzmaus umfasst Mittel-, Ost- und Nordeuropa sowie Teile Asiens und reicht nach Osten bis zum Baikalsee und zum Himalaya. In Frankreich und auf der Iberischen Halbinsel gibt es nur isolierte Vorkommen im Zentralmassiv und in den Pyrenäen; dort wird die Art ansonsten von der Schabrackenspitzmaus ersetzt. Die Waldspitzmaus fehlt außerdem in Irland und weitestgehend im Mittelmeerraum, wo die Vorkommen, ebenso wie in Südosteuropa, auf Gebirgsregionen beschränkt sind.
Die Waldspitzmaus erreicht die höchsten Dichten in feuchten Wäldern und in Feuchtwiesen, besiedelt aber auch fast alle anderen Landlebensräume bis hin zu Felsspalten und Sanddünen.
Die Tiere sind tag- und nachtaktiv. Die Ernährung besteht vor allem aus Regenwürmern, Insekten und deren Larven und Schnecken, selten werden auch kleine Wirbeltiere gefressen. Die Fortpflanzung findet von April bis Oktober statt, die meisten Würfe werden im Frühjahr und Frühsommer geboren. Ein Weibchen hat zwei bis vier Würfe im Jahr, die jeweils 1 bis 11, meist 4 bis 7 Junge umfassen. Die frisch geborenen, sehr unreifen Jungmäuse wiegen nur 0,4 Gramm. Die Augen öffnen sich im Alter von 20 bis 22 Tagen, nach 30 Tagen sind die Jungtiere selbständig. Die Tiere werden im Freiland maximal 16 Monate alt.
Zum Winter hin, ab etwa August, reduzieren Waldspitzmäuse Größe und Gewicht. Auch die Organe, das Gehirn und die Schädelkapsel verlieren dann an Größe. Diese Schrumpfung kehrt sich im Frühjahr wieder um und im Sommer haben die Tiere wieder ihre ursprüngliche Größe und Masse erreicht.
Durch Forschungen des polnischen Zoologen August Dehnel ist seit deren Publikation im Jahr 1949 als Dehnel-Regel bekannt, dass der Körper dieser Insektenfresser saisonal, zum Winter hin, um bis zu 20 % in der Länge schrumpft und nach dem Winter wieder auf die ursprüngliche Größe wächst. Entgegen der Bergmann-Regel kommen damit die Tiere besser durch eine Zeit mit kargerem Nahrungsangebot.
Im Oktober 2017 hat der deutsche Biologe Moritz Hertel mit Team Untersuchungen nach einer neuen Methode präsentiert. Individuen wurden mit 7 × 1,5 mm kleinen Transpondern (Uno Pico) subkutan markiert und betäubt per 26-keV-Röntgenscan vermessen und auf 0,01 g genau verwogen. Diese Messungen wurden an diesen Individuen während der Zeit von Juli bis September des nächsten Jahres, also während einer Zeitspanne von etwa 14 Monaten mehrfach wiederholt. Es zeigte sich im Mittel, dass der Schädelknochen vom Maximum im Sommer zum Winter um 15,3 % schrumpft und danach bis in den Frühling wieder um 9,3 % wächst. Die Körpermasse geht dabei von Herbst bis Winter um 17,6 % zurück, um danach bis Frühling dramatisch um 83,4 % anzuwachsen. Im Vergleich zwischen im Freiland und im Labor lebenden Tieren wird erkannt, dass die Schrumpfung nicht durch Hungern ausgelöst wird, sondern durch ein genetisch vererbtes Programm.
Die Waldspitzmäuse sind Fleischfresser, ihre Ernährung besteht im Allgemeinen aus Regenwürmern, Spinnen, Schnecken, Insektenlarven, Käfern und anderen Wirbellosen, ergänzt durch kleine Wirbeltiere und gelegentliches Aas.
Die Waldspitzmäuse sind polyandrische Tiere, das heißt, ein Weibchen paart sich mit mehreren Männchen. Sie paaren sich normalerweise von April bis August. Die Weibchen können bis zu 4 Würfe pro Jahr zur Welt bringen, obwohl sie in der Regel 1 - 2 Würfe produzieren. Nach einer Tragezeit von 19 - 21 Tagen werden etwa 6 - 7 Jungtiere geboren. Aufgrund ihres Fortpflanzungssystems können die Jungen eines Wurfes 2 - 3 verschiedene Väter haben. Neugeborene Spitzmäuse beginnen im Alter von 16 Tagen, sich aus dem Nest zu wagen. Es ist bekannt, dass sie während dieser Zeit ihrer Mutter folgen und eine 'Karawane' bilden. Dies geschieht oft, wenn ihr Nest gestört wird. Wenn sie sich in einer Karawane fortbewegen, hält eines der Babys den Schwanz seiner Mutter, während jedes Baby den Schwanz des Babys vor ihm ergreift. Die Entwöhnung erfolgt im Alter von 26 - 30 Tagen. Das Alter der Geschlechtsreife liegt bei 9 - 10 Monaten.
Die Waldspitzmaus ist die häufigste Spitzmaus in Mitteleuropa und in Deutschland ungefährdet; der Weltbestand ist laut IUCN ebenfalls ungefährdet.
Laut IUCN ist die Waldspitzmaus in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Nach Angaben des People's Trust for Endangered Species liegt die Population dieser Art in Großbritannien bei 41.700.000 Individuen. Insgesamt sind die Bestände der Waldspitzmaus heute stabil, und die Tiere werden auf der Roten Liste der IUCN derzeit als nicht gefährdet (LC) eingestuft.