Goldkuckuck

Goldkuckuck

Diderik, Diederik-kuckuck

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Chrysococcyx caprius

Der Goldkuckuck (Chrysococcyx caprius), auch Diderik- oder Diederik-Kuckuck, ist eine afrikanische Kuckucksart. Der Name „Diderik-Kuckuck“ verweist auf den Gesang des Männchens („dee-dee-dee-dee-derik“). Der Ruf ist einer der charakteristischen Laute des afrikanischen Buschs, da der Goldkuckuck die häufigste Kuckucksart Afrikas ist.

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Der Goldkuckuck ist ein obligater Brutschmarotzer und zeigt zahlreiche Verhaltensanpassungen an dieses Merkmal, die auch bei dem in Mitteleuropa vorkommenden Kuckuck zu beobachten sind. Individuelle Weibchen sind dabei auf einzelne Wirtsvogelarten spezialisiert, ein Merkmal, das ähnlich wie beim eurasischen Kuckuck über die weibliche Linie weitervererbt wird. Die wichtigsten Wirtsvogelarten gehören zu den Webervögeln, einer Familie, die ansonsten nur noch vom Klaaskuckuck und vom Smaragdkuckuck als gelegentliche Wirtsvogelarten genutzt werden.

Es liegen keine Bestandsangaben für den Goldkuckuck vor, jedoch wird auf Grund des großen Verbreitungsgebietes und der Häufigkeit der Art von keiner Gefährdung seitens der IUCN ausgegangen.

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Aussehen

Der Goldkuckuck erreicht eine Körperlänge von bis zu 19 Zentimeter. Die Männchen wiegen zwischen 24 und 36 Gramm, die Weibchen zwischen 29 und 44 Gramm.

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Der Geschlechtsdimorphismus ist bei diesem Kuckuck stark ausgeprägt. Das Gefieder des Männchens ist oberseits grün-glänzend gefärbt, die Flügel haben weiße Streifen. Die Brust und der Bauch sind ebenfalls weiß, während die Flanken in individuell unterschiedlichem Maße grün gesperbert sind. Iris und Orbitalring des Männchens sind rot; das Supercilium ist weiß. Mit seinem grünweißen Gefieder ist der männliche Goldkuckuck einfach zu identifizieren. Eine Verwechselungsmöglichkeit besteht lediglich mit dem zur gleichen Gattung gehörenden Klaaskuckuck.

Das Weibchen ist oberseits braun-glänzend gefärbt, die Kehle ist rötlich braun und die Flanken sind braun gesperbert. Die Sperberung ist bei den Weibchen ausgeprägter als bei den Männchen. Die Iris ist haselnussbraun bis grau. Der Orbitalring bei den Weibchen ist grau.

Jungvögel ähneln den Weibchen, der braune Teil des Gefieders ist jedoch bei einigen Individuen eher rötlich-braun statt wie bei dem Weibchen glänzend-braun. Die Jungvögel sind an der Kehle gesperbert und diese Sperberung geht über in die Sperberung am Bauch, den Flanken und der Unterschwanzseite. Der Schnabel ist bei vielen Jungvögeln korallenrot und wird erst mit zunehmendem Lebensalter dunkel.

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Verteilung

Erdkunde

Der Goldkuckuck ist eine afrotropische Art, wobei er ganzjährig entlang des Golfs von Guinea bis Äthiopien, sowie bis zur Demokratischen Republik Kongo und Tansania zu finden ist. In den Regionen nördlich und südlich dieser Region ist er ein Zugvogel. Sein Zug in diese Brutgebiete fällt meist mit der dortigen Regenzeit zusammen. Ein weiteres temporär besetztes Brutgebiet befindet sich an der Grenze des Jemens und des Omans. Im übrigen Subsahara-Afrika, sowie entlang der Sahelzone, kommt der Goldkuckuck nur während der Brutsaison vor. Im äußersten Süden des afrikanischen Kontinents ist er ab Mitte Oktober bis November zu beobachten. Er verlässt diese Region gewöhnlich im März, vereinzelt sind Goldkuckucke jedoch noch im Mai zu beobachten.

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Goldkuckuck bewohnt viele verschiedene Habitate, er hält sich jedoch grundsätzlich in offeneren Lebensräumen auf als andere afrikanische Kuckucke. Er ist sowohl in immergrünen Wäldern, Trockenwäldern, offenen Savannen als auch in Feuchtgebieten mit großen Schilfbeständen zu finden. Zudem besiedelt er anthropogene Habitate, wie Gartenanlagen und Plantagen. Er kommt bis in Höhenlagen von 2000 Meter über dem Meeresspiegel vor, häufig ist der Goldkuckuck jedoch nur in Regionen unterhalb von 1200 Höhenmetern. Er meidet außerdem aride Regionen, in denen permanente Wasserstellen fehlen.

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Der Goldkuckuck ist für einen Kuckuck ein vergleichsweise auffälliger Vogel. Gewöhnlich sucht er in Baumwipfeln nach Nahrung, seltener auch auf dem Boden. Beutetiere werden gewöhnlich gegen Äste geschlagen und der Darminhalt entfernt, bevor das Beutetier verschluckt wird.

Als Nahrung dienen dem Goldkuckuck vorwiegend Insekten, meist Raupen, die von Blättern oder vom Boden gepickt werden. Selten werden auch Samen verzehrt. Die meisten Raupen, die der Goldkuckuck frisst, sind nicht behaart. Bei Goldkuckucken, bei denen man den Mageninhalt untersuchte, fand man meistens jedoch auch behaarte Raupen, die von anderen Vögeln nicht gefressen werden. Das Fressen von behaarten Raupen wird sehr häufig bei Kuckucken beobachtet. Daneben zählen auch Heuschrecken, Termiten, Feuerwanzen, ausgewachsene Schmetterlinge, Schmetterlingspuppen und Käfer zur Nahrung. Im Mageninhalt fanden sich auch solche Schmetterlinge, die wegen ihres unangenehmen Geschmacks normalerweise nicht von Vögeln gefressen werden. Während adulte Goldkuckucke somit fast vollständige Insektivoren sind, werden die Nestlinge von Wirtsvogelarten aufgezogen, die überwiegend Samen fressen.

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Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Populationszahl

Der Goldkuckuck ist in weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes ein häufiger Vogel. Er toleriert Veränderungen in seinem Lebensraum durch den Menschen und nutzt nicht nur die in Afrika eingeführten Eukalypten als Ansitzwarte, sondern ist auch häufig in Vorstädten anzutreffen.

Referenzen

1. Goldkuckuck artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Goldkuckuck
2. Goldkuckuck auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22684026/93011786
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/703558

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