Honigdachs
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Mellivora capensis
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
7-26 years
Höchstgeschwindigkeit
30
19
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
5-16
11-35.2
kglbs
kg lbs 
Höhe
23-28
9.1-11
cminch
cm inch 
Länge
77
30
cminch
cm inch 

Der Honigdachs (Mellivora capensis), auch Ratel genannt, ist eine in Afrika und Asien lebende Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae). Trotz seines Namens wird er nicht zu den Dachsen im eigentlichen Sinn (Melinae) gezählt, sondern in einer eigenen Unterfamilie, Mellivorinae, geführt.

Na

Nachtaktiv

Fl

Fleischfresser

Te

Terrestrisch

Ne

Nesthocker

Be

Behausung

Vi

Viviparie

Pr

Prädator

Po

Polygynie

So

Solitär

Do

Dominanzhierarchie

Ke

Keine Tierwanderung

H

beginnt mit

Sc

Schwarz-Weiß-Tiere
(Sammlung)

Aussehen

Das Fell der Honigdachse ist durch die auffallende schwarz-weiße Färbung charakterisiert. Der obere Teil, von der Oberseite des Kopfes über den Rücken bis zur Schwanzwurzel, ist weißgrau gefärbt. Davon scharf abgegrenzt sind die seitlichen und unteren Körperteile, einschließlich des Gesichts und der Gliedmaßen, die schwarz gefärbt sind. In afrikanischen Waldregionen, beispielsweise im Norden der Demokratischen Republik Kongo, leben auch gänzlich schwarze Individuen.

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Ihr Körperbau ist stämmig, die Beine und der Schwanz sind verhältnismäßig kurz, die Vorderbeine sind mit scharfen Krallen ausgestattet. Die außergewöhnlich dicke Haut hängt sehr lose am Körper. Der Kopf ist breit und mit einer kurzen, spitzen Schnauze versehen, die Augen sind klein, äußere Ohrmuscheln sind nicht vorhanden. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 60 bis 77 Zentimetern, eine Schwanzlänge von 20 bis 30 Zentimeter und ein Gewicht von 7 bis 13 Kilogramm, wobei die Männchen etwas schwerer werden als die Weibchen.

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet der Honigdachse umfasst weite Teile Afrikas und Asiens. In Afrika sind sie nahezu auf dem gesamten Kontinent beheimatet, von Marokko und Ägypten bis Südafrika. In Asien erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet von der Arabischen Halbinsel bis Zentralasien (Turkmenistan) und nach Indien und Nepal. Sie bewohnen eine Reihe von Habitaten, darunter Grasländer und Steppen, gemäßigte Wälder und Gebirgsregionen bis in 3000 Meter Höhe. Sie meiden allerdings allzu heiße oder feuchte Lebensräume wie Wüsten und tropische Regenwälder.

Honigdachs Lebensraum-Karte
Honigdachs Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Honigdachse sind meist dämmerungs- oder nachtaktiv, in unberührten Regionen oder bei kühler Witterung sind sie auch tagsüber zu beobachten. Als Schlafplätze benutzen sie vorwiegend selbstgegrabene Baue. Diese sind einen bis drei Meter lang und enden in einer kleinen, ungepolsterten Kammer. Manchmal beziehen sie Felsspalten, hohle Baumstämme oder die verlassenen Baue anderer Tiere. Sie haben meist mehrere Schlafplätze in ihrem Revier, und da sie weite Strecken wandern, verwenden sie selten zweimal hintereinander dasselbe Versteck. Bei der Nahrungssuche bewegen sie sich vorwiegend am Boden, manchmal klettern sie auf Bäume, insbesondere wenn sie an Honig gelangen wollen.

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Wie die meisten Marder leben Honigdachse vorwiegend als Einzelgänger, manchmal kann man auch mehrere Tiere, meist Familien, Pärchen oder kleine Männchengruppen, gemeinsam beobachten. Sie haben relativ große, oft viele Quadratkilometer umfassende Streifgebiete. Sie dürften kein ausgeprägtes Territorialverhalten haben, markieren aber auffällige Punkte auf ihrer Wanderroute mit dem Sekret ihrer Analdrüsen, um Artgenossen ihre Anwesenheit mitzuteilen.

Honigdachse gelten als ausgesprochen furchtlose, aggressive Tiere, die mit Ausnahme des Menschen wenige natürliche Feinde haben. Die lose, ausgesprochen dicke Haut kann mit Ausnahme der dünnen Bauchschicht selbst von den Zähnen von Raubkatzen oder Giftschlangen oder von Stachelschweinstacheln kaum durchdrungen werden. Die kräftigen Vorderpfoten mit den langen Krallen und die Zähne sind weitere wirkungsvolle Verteidigungswaffen. Zusätzlich können sie, ähnlich den Skunks, übelriechende Sekrete aus ihren Analdrüsen ausspritzen, wenn sie angegriffen werden. Berichten zufolge greifen sie, wenn sie sich bedroht fühlen, selbst Tiere von der Größe eines Rindes oder eines Büffels an.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Honigdachse sind in erster Linie Fleischfresser. Sie erbeuten Säugetiere wie Nagetiere oder die Jungtiere größerer Arten wie von Füchsen oder Antilopen. Daneben stehen Vögel und deren Eier, Reptilien (unter anderem kleine Krokodile und Giftschlangen), Frösche, Aas, Insektenlarven, Skorpione und andere Wirbellose auf ihrem Speiseplan. Honigdachse jagen Giftnattern und überleben deren Bisse, wobei die molekulare Grundlage der Giftresistenz unbekannt ist. Die pflanzliche Nahrung macht im Vergleich mit anderen Marderarten nur einen kleinen Teil der Nahrung aus, hier verzehren sie unter anderem Beeren, Früchte, Wurzeln und Knollen.

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Daneben scheinen sie eine Vorliebe für Honig zu haben, der sie ihren Namen verdanken, doch es ist die sehr nahrhafte Bienenbrut, die sie vorwiegend fressen. Ohne wissenschaftliche Belege ist der Glaube weit verbreitet, dass der Honigdachs eine Symbiose mit einem kleinen Spechtvogel, dem Honiganzeiger, eingehe. Nach dieser Erzählung würden diese Vögel ihren Namen einer außergewöhnlichen Verhaltensweise verdanken: Der Honiganzeiger ziehe allein oder in kleinen Gruppen umher und lenke u. a. die Aufmerksamkeit des Honigdachses durch lautes Rufen auf sich. Dann fliege er kurze Strecken und warte darauf, dass man ihm folge. Finde der Honiganzeiger Anzeichen auf ein in der Nähe befindliches Bienennest, warte er nun, bis der Dachs es gefunden und aufgebrochen habe; letzterer lecke den Honig, während der Vogel die Bienenlarven vertilge. Bisher ist keine dokumentierte Aufzeichnung eines solchen Verhaltens zu finden; außerdem bevorzugt der Honigdachs die Larven.

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Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Über die Dauer der Trächtigkeit gibt es unterschiedliche Beobachtungen, was vermutlich auf eine wie bei anderen Mardern auch vorkommende verzögerte Einnistung der befruchteten Eizelle zurückzuführen ist. Zwischen Begattung und Geburt vergehen fünf bis sechs Monate, die eigentliche Tragzeit dürfte aber kürzer sein. Die Wurfgröße beläuft sich auf zwei bis vier Neugeborene, die in einem mit trockenen Pflanzen gepolsterten Bau ihre ersten Lebenswochen verbringen. Die Jungtiere bleiben verhältnismäßig lange, oft über ein Jahr, bei ihrer Mutter. Die Lebenserwartung in freier Natur ist nicht bekannt, in menschlicher Obhut kann sie bis zu 26 Jahre betragen.

POPULATION

Populationsgefährdung

Honigdachse werden wegen ihrer Haut und Krallen gejagt, die in der traditionellen Medizin verwendet werden und die dem Menschen die Tapferkeit und Wildheit des Tieres vermitteln sollen. Darüber hinaus werden die Dachse häufig von Landwirten und Imkern, die ihr Eigentum vor Prädatoren schützen wollen, absichtlich oder unabsichtlich gefangen und vergiftet.

Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße des Honigdachses. Derzeit ist diese Art auf der Roten Liste der IUCN als "Least Concern" (LCbut) eingestuft, aber ihre Zahl ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Der Honigdachs ist ein opportunistisches Raubtier. Das Tier hat eine recht vielfältige Ernährung, jagt eine Vielzahl von Tieren und hält so die Populationen dieser Arten in Schach. Außerdem sind ältere Dachse eine leichte Beute für größere lokale Prädatoren, darunter Leoparden, Löwen und Hyänen.

Lustige Fakten für Kinder

  • Honigdachse sind dafür bekannt, dass sie Honig finden und sich davon ernähren, daher auch ihr Name - "Honigdachs". Außerdem fressen sie Bienenlarven, obwohl sie Bienenstöcke von afrikanisierten Honigbienen angreifen, die auch als "Killerbienen" bezeichnet werden.
  • Da sie sich von Honig ernähren, bringen sie Menschen zu den Honigplätzen. Das Boran-Volk zum Beispiel nutzt diese Dachse bei der Honigsuche: Sie geben einen speziellen Pfiff von sich, der die Honeyguides in die Gegend lockt.
  • Honeyguides sind eine Vogelart, die Honigdachse zu den Bienenstöcken führt. Sowohl Honeyguides als auch Honigdachse ernähren sich von Bienenlarven. Normalerweise bricht der Honigdachs den Bienenstock auf und frisst die Larven, woraufhin der Honeyguide in den Bienenstock fliegt und die zurückgelassenen Reste frisst.
  • Männliche Tiere dieser Spezies werden als "Eber" bezeichnet, weibliche als "Sauen", während die Jungtiere als "Kits" bezeichnet werden.
  • Honigdachse sind erstaunlich starke und schnelle Graber. In nur wenigen Minuten kann das Tier ein tiefes Loch in den harten Boden graben, in dem es sich verstecken kann.

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Referenzen

1. Honigdachs artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Honigdachs
2. Honigdachs auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/41629/0

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