Merlin
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Falco columbarius
Populationsgrösse
250,000-3.2Mln
Lebensdauer
7-10 years
Höchstgeschwindigkeit
48
30
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
125-300
4.4-10.6
goz
g oz 
Länge
24-33
9.4-13
cminch
cm inch 
Spannweite
50-73
19.7-28.7
cminch
cm inch 

Der Merlin (Falco columbarius) ist ein Vogel aus der Familie der Falkenartigen (Falconidae). Merline sind kompakt gebaut und klein, die Männchen sind die kleinsten Falken Europas. Die Art bewohnt offene und halboffene Landschaften in weiten Teilen der nördlichen Holarktis. Nord- und nordosteuropäische Brutvögel erscheinen in Mitteleuropa regelmäßig als Durchzügler in kleiner Zahl im Herbst und Frühjahr sowie als Wintergast in offenen Landschaften aller Art, soweit diese reich an kleinen Vögeln sind.

Aussehen

Der Merlin unterscheidet sich durch seine kompaktere Gestalt, den kürzeren Schwanz und die spitzeren Flügel vom heimischen Turmfalken. Auch ist er deutlich kleiner. Im Durchschnitt wiegt der Merlin lediglich 190 Gramm.

Mehr anzeigen

Das Männchen ist mit einer Körperlänge von 25 bis 30 Zentimeter und einer Spannweite von etwa 60 Zentimeter nur wenig größer als eine Misteldrossel. Als geschlechtsdimorphe Art unterscheidet sich das Federkleid des Männchens von dem des Weibchens. Die Körperoberseite ist schiefergrau. Der Nacken ist roströtlich. Die Unterseite dagegen ist hell isabell- bis rostfarben und weist eine dunkle Längsfleckung auf. Der graue Schwanz hat eine schwarze Endbinde.

Das Weibchen ist deutlich größer als das Männchen und erreicht eine Spannbreite von 67 Zentimeter. Es ist an der Körperoberseite dunkelbraun, während die Unterseite weiß mit dunklen Längsflecken ist. Der Schwanz ist kräftig dunkel gebändert.

Im Flugbild ähnelt der Merlin sehr dem viel größeren Wanderfalken.

Merlin-Jungvögel sind Nesthocker. Frisch geschlüpfte Nestlinge haben Daunen an Kopf, Körper und Schenkeln. Ihr erstes Daunenkleid ist rahmweiß und noch sehr dünn und kurz. Sie wechseln in ihr zweites Daunenkleid etwa ab dem achten Lebenstag. Dieses ist etwas länger und gröber. An der Körperoberseite ist es hell braungrau, während die Körperunterseite blassgrau ist. An Kinn, Kehle sowie am Bauch sind die Daunen grau mit weißer Spitze. Frisch geschlüpfte Daunenküken haben zunächst eine rosa Wachshaut, diese verändert sich mit zunehmenden Lebenstag zunächst in hellgrau und zu gelb. Der Schnabel ist beim Schlupf blass rosablau und verändert sich zu einem Schwarz.

Weniger anzeigen

Video

Verteilung

Erdkunde

Der Merlin ist ein Brutvogel des kalt gemäßigten Nordens Eurasiens und Nordamerikas. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Island und Großbritannien bis Ostsibirien, Alaska, Kanada und Nordamerika.

Mehr anzeigen

Er bewohnt dort Hochmoore, Heiden, Waldtundra und Zwergstrauchflächen und kommt außerdem in Birkenwäldern sowie an den baumlosen Küsten vor. In Mitteleuropa ist er überwiegend ein Durchzügler. Ein Brutverdacht besteht lediglich für Tschechien. Merline sind in der ersten Oktoberhälfte häufiger in Norddeutschland zu beobachten.

Weniger anzeigen
Merlin Lebensraum-Karte
Merlin Lebensraum-Karte
Merlin
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Außerhalb der Brutzeit leben Merlins in der Regel als Einzelgänger. Im Winter können sie jedoch gemeinschaftlich übernachten oder manchmal in losen Gruppen wandern. Sie beginnen Ende Februar mit der Tierwanderung zu den Brutgebieten. Die Tierwanderung in die Winterquartiere erreicht zumindest in Eurasien im August/September ihren Höhepunkt. Merlins sind tagaktive Jäger und verlassen sich bei der Jagd auf ihre Schnelligkeit und Beweglichkeit, um ihre Beute zu erlegen. Sie jagen oft, indem sie schnell und niedrig fliegen, in der Regel weniger als 1 m über dem Boden, und nutzen Bäume und große Büsche, um ihre Beute zu überrumpeln. Die meisten Beutetiere erbeuten sie jedoch in der Luft und jagen aufgeschreckten Vögeln hinterher. Brütende Paare jagen häufig gemeinsam, wobei ein Vogel die Beute zu seinem Partner treibt. Merlins kommunizieren lautstark und sind in der Regel in der Nähe des Nestes und während der Balz laut. Wenn die Vögel alarmiert sind, schreien sie "kikiki" oder "kekeke".

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Der Merlin bevorzugt offene, baumarme Landschaft als Lebensraum und Jagdgebiet. Er jagt vorwiegend Kleinvögel bis etwa zur Größe einer Drossel. Er schlägt sie in der Luft im Steilstoß von oben oder in bodennahem Pirschflug. Sein Flug ist ähnlich wie beim Sperber sehr schnell und wendig. Anders als der Sperber jagt er jedoch nicht in geschlossenen Ortschaften. Kleinsäuger, noch nicht flugfähige Jungvögel und größere Insekten ergänzen den Speiseplan des Merlins insbesondere während der Brutzeit.

Mehr anzeigen

Die Beute wird auf verschiedenen Erhebungen im offenen Gelände gerupft. Dabei werden in der Regel alle Schwingenfedern der Beutetiere entfernt.

Weniger anzeigen

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Brutzeit variiert in Abhängigkeit vom Verbreitungsgebiet. Im Süden des Verbreitungsgebietes brüten Merline bereits ab Anfang April. Im Norden des Verbreitungsgebietes ist der Brutbeginn erst Ende Mai oder sogar Anfang Juni. Merline ziehen nur ein Gelege im Jahr groß. Sein Brutgebiet sind baumlose Moore, Steppen, Dünen und Marschen. Lichte Wälder nutzt er nur ausnahmsweise.

Mehr anzeigen

Das Nest wird in der Regel am Boden errichtet. Sie nutzen gelegentlich aber auch Felsbänder oder alte Horste größerer Vogelarten. Ein Vollgelege besteht in der Regel aus fünf bis sechs Eiern. Sehr große Gelege haben auch sieben Eier. Sie sind kurzspindelförmig bis kurzelliptisch, haben eine glatte und glanzlose Farbe. Ihre Grundfärbung ist blassbeige mit einer rotbraunen Sprenkelung, die so dicht sein kann, dass die beige Grundfärbung nicht mehr zu erkennen ist. Der Legeabstand beträgt etwa zwei Tage.

Das Gelege wird fast ausschließlich vom Weibchen bebrütet. Die Inkubationszeit beträgt 28 bis 32 Tage. Das Weibchen nimmt noch vor Vervollständigung des Geleges die Brut auf. Das Männchen bringt in dieser Zeit Futter in die Nähe des Horstes. Nach dem Schlupf werden die Nestlinge vom Weibchen intensiv gehudert. Auch in dieser Zeit ist es das Männchen, das die Nahrung heranbringt. Für die Fütterung ist jedoch das Weibchen zuständig. An der Versorgung der Jungvögel beteiligt sich das Weibchen erst wenige Tage vor dem Ausfliegen der Jungvögel. Flügge sind die Jungvögel mit etwa 25 bis 30 Lebenstagen. Sie verbleiben zunächst in der Nähe des Horstes und sind erst nach weiteren sechs Wochen selbständig.

Die Weibchen dieses Falken sind meist schon mit einem Jahr fortpflanzungsfähig, Männchen meist im Alter von zwei Jahren. Die Vögel führen eine Saisonehe. Als Brutplatz kann eine flache Mulde im Boden oder Felshang ebenso dienen wie ein altes Krähen- oder Elsternest.

Weniger anzeigen

POPULATION

Populationsgefährdung

Die größte Bedrohung für Merlins ist die Zerstörung ihres Lebensraums, insbesondere in ihren Brutgebieten. Diese Vögel leiden auch unter Kollisionen mit vom Menschen geschaffenen Objekten, insbesondere bei Angriffen, durch Pestizide und menschliche Störungen.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Merlins auf etwa 250.000-3.200.000 geschlechtsreife Individuen. Insgesamt wird diese Art derzeit auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihr Bestand ist heute stabil.

Lustige Fakten für Kinder

  • Merlins waren in Nordamerika einst als "Taubenfalke" bekannt, weil sie im Flug einer Taube ähneln.
  • Der Name 'Merlin' stammt aus dem Altfranzösischen 'esmerillon'.
  • Merlins sind ziemlich furchtlose Vögel, die bereitwillig alles angreifen, was sich auffällig bewegt. Es wurde sogar beobachtet, wie sie versuchten, Autos und Züge zu "fangen".
  • Manchmal legen Merlins Nahrung zwischen und fressen sie später.
  • Aufgrund ihrer hohen Intelligenz und großen Geschwindigkeit waren Merlins früher in der Falknerei beliebt. Im Book of St. Albans wurden diese Vögel als "der Falke für eine Dame" aufgeführt, wo sie für die klassischen "Ringing"-Verfolgungsjagden (schnell aufwärts kreisend) der englischen Feldlerche bekannt waren.

Coloring Pages

Referenzen

1. Merlin artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Merlin_(Vogel)
2. Merlin auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22696453/93562971
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/679893

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen