Leinfink
Der Birkenzeisig (Acanthis flammea, Syn.: Carduelis flammea), früher auch Leinfink genannt, ist ein Singvogel aus der Unterfamilie der Stieglitzartigen in der Familie der Finken (Fringillidae). Er ist ein zirkumpolar verbreiteter Brutvogel der gemäßigten und subpolaren Zonen. Viele Autoren sehen die Unterart A. f. cabaret zurzeit (2018) als eigene Art an, den Alpenbirkenzeisig (Acanthis cabaret).
Der Birkenzeisig ist etwa 12 bis 14 cm lang und hat eine Flügelspannweite von 13 bis 17 cm.Das Gewicht beträgt etwa 13 bis 16 Gramm. Die Oberseite ist graubraun gestreift, sein Bauch weiß gefärbt. Der kleine Vogel hat einen karminroten Vorderscheitel und einen undeutlichen weißen Überaugenstreif. Weibchen und Jungvögel haben keine rosarote Brust wie das Männchen.Sein harter Flugruf klingt wie „tschett-tschett-tschett“.
Der Birkenzeisig ist in Europa hauptsächlich in Island, Skandinavien, Irland, Schottland und im Alpenraum zu Hause. Im Winter kommen zusätzlich Birkenzeisige aus dem Norden und verbringen die Zeit in Mittel- und Osteuropa. Außerdem gibt es Birkenzeisige im Nahen und Mittleren Osten sowie in Nord- und Ostasien und im Norden Nordamerikas.
Der Birkenzeisig lebt in Birken-, Lärchen-, Erlen-, Nadelwäldern, Parkanlagen und Gärten. Dort klettert er geschickt im Kronenbereich und ernährt sich von kleinen Sämereien und kleinen Insekten.
Der europäische Bestand wird auf etwa 2 Millionen Brutpaare geschätzt. In Deutschland gibt es ca. 8.500 bis 14.000 Brutpaare. Der Bestand hat im Vergleich zu den 1980er Jahren dabei stark zugenommen, er scheint etwa seit 2000 gleich zu bleiben. Die Art gilt daher, entgegen früheren Annahmen, in Deutschland als ungefährdet. Der Weltbestand wird auf knapp 100 Millionen Tiere geschätzt. Daher wird die Art von der IUCN als ungefährdet eingestuft.
Birkenzeisige sind energiegeladene tagaktive Vögel. Sie suchen in Bäumen, Büschen und auf dem Boden nach Nahrung. Sie können kopfüber an Zapfen und Ästen hängen, Zweige verbiegen, um an die Samen zu gelangen und suchen sogar unter Schnee nach Nahrung. Außerhalb der Brutzeit sind sie sozial; sie gehen in Schwärmen auf Nahrungssuche und während der Tierwanderung können sie sich in Schwärmen mit bis zu Tausenden von Vögeln versammeln.
Birkenzeisige sind Pflanzenfresser (Körnerfresser), denn sie ernähren sich hauptsächlich von Samen, im Winter vor allem von Birken- und Erlensamen. Sie können auch einige Wildblumen, Gräser, Seggen und manchmal Beeren verzehren. Im Sommer ergänzen sie ihre Ernährung mit Spinnen und Insekten.
Die Geschlechtsreife tritt nach einem Jahr ein. Das aus Moos, Zweigen, Halmen und Federn erbaute Nest ist meistens auf Astgabeln von Bäumen oder in Sträuchern befestigt. Das Weibchen legt 4 bis 5 Eier. Die Eier werden in der Hauptbrutzeit Mai bis Juli 10 bis 12 Tage vom Weibchen gewärmt. Während der Brutzeit wird das Weibchen vom Männchen mit Futter versorgt. Die Jungvögel werden nach etwa 2 Wochen flügge.
Birkenzeisige gelten derzeit nicht als bedroht, aber lokal leiden diese Vögel unter dem Verlust ihres Lebensraums und könnten vom zukünftigen Klimawandel betroffen sein.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Birkenzeisigs auf 60.500.000-145.000.000 geschlechtsreife Individuen. Die europäische Population besteht aus 6.070.000-14.500.000 Paaren, was 12.100.000-29.000.000 reifen Individuen entspricht. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.
