Zwergwal

Zwergwal

Minkwal, Minkewal, Nördlicher zwergwal

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Teilordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Balaenoptera acutorostrata
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
45-50 trs
Gewicht
6-10
13227.7-22046.2
tlbs
t lbs 
Länge
10
33
mft
m ft 

Der Zwergwal, Minkwal oder Minkewal (Balaenoptera acutorostrata), in Abgrenzung zum Südlichen Zwergwal (B. bonaerensis) auch Nördlicher Zwergwal genannt, ist eine Art der Furchenwale, die in allen großen Weltmeeren, am häufigsten im Nordatlantik und Nordpazifik vorkommt.

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Auf der Südhalbkugel gibt es eine Population von Zwergwalen, die nur relativ geringe Körpergrößen erreichen und nicht dem Südlichen Zwergwal zuzurechnen sind. Über die genaue Einordnung herrscht Unklarheit. Möglicherweise handelt es sich um eine Unterart des Zwergwals oder eine bisher unbeschriebene Furchenwalart.

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Aussehen

Für einen Bartenwal ist der Zwergwal mit einer Länge von 6,8 bis 9,8 Metern recht klein – nur der Zwergglattwal ist noch kleiner. Weibchen können bis zu einem halben Meter länger werden als die Männchen. Der Körper ist schlank und stromlinienförmig, die auf dem hinteren Körperdrittel sitzende Finne relativ hoch und sichelförmig. Die Schnauze ist spitz, der Oberkiefer von oben gesehen dreieckig und trägt in der Mitte eine kleine Rostrumleiste. Im Oberkiefer sitzen etwa 300 gelbliche Barten. Die Anzahl der Kehlfurchen, die namensgebend für die Furchenwale sind, liegt bei 50 bis 70.

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Der Rücken ist dunkelgraubraun oder fast schwarz, die Seiten blaugrau, der Bauch heller. Der Übergang zwischen dunklem Rücken und den Körperseiten ist wellenförmig und verschwommen. Hinter dem Kopf können sich oberhalb der Flipper einige helle Winkel zeigen. Die dunklen Flipper haben in der Mitte ein weißes Band.

Die auf der südlichen Erdhalbkugel lebende Population bleibt mit einer Maximallänge von 6,8 (Weibchen) bis 7,8 Meter (Männchen) noch kleiner. In der Färbung unterscheidet sie sich geringfügig vom Nördlichen Zwergwal. Ihre weißliche Bauchfärbung erstreckt sich bis über die Flipper und setzt sich als grauer, sichelförmiger, zugespitzter Bogen nach ober bis auf die Rückenseite fort. Vor den Flippern zieht sich ein dunkles Band über die Kehle.

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Verteilung

Erdkunde

Der Nördliche Zwergwal kommt auf der Nordhemisphäre der Erde, vor allem im Nordatlantik und Nordpazifik vor. Er lebt sowohl ozeanisch als auch küstennah und dringt auch in Flussmündungen, Buchten und Fjorde vor. Im Winter werden wärmere Gewässer bevorzugt, im Sommer ist die Art auch weiter nordwärts zu finden. Nördliche Zwergwale wandern weiter in den nordpolaren Treibeisgürtel als alle anderen Furchenwale. Die saisonalen Wanderungen sind jedoch unregelmäßig ausgeprägt. Männchen und Weibchen sowie Tiere verschiedener Altersstufen wandern getrennt. Generell wandern Männchen weiter nach Norden und bewegen sich mehr auf der offenen See, während Weibchen die küstennahe Gewässer bevorzugen und weiter im Süden verbleiben.

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Die südliche Population kleinerer Zwergwale wird im Atlantik ganzjährig bis zu 7°S, im Pazifik bis 11°S gesichtet. Die meisten Sichtungen liegen von der Küste Südafrikas, Australiens und aus dem Indischen Ozean vor. Im Sommer kommen die Tiere im gleichen Gebiet wie der Südliche Zwergwal vor. Die südlichste Sichtung eines Zwergwals dieser Population lag bei 60°S.

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Zwergwal Lebensraum-Karte
Zwergwal Lebensraum-Karte
Zwergwal
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Gewohnheiten und Lebensstil

Der Zwergwal lebt einzeln oder in lockeren Gruppen von 2 bis 3, seltener von 5 bis 15 Tieren. Selten treten in reichen Futtergründen auch große Ansammlungen von bis zu 400 Tieren auf. Er ernährt sich von pelagischen Krebstieren, vor allem von Krill, und von kleinen Schwarmfischen, z. B. von Heringen und Sardinen. Die lange Paarungszeit der Zwergwale reicht von Dezember bis Juni. Die Weibchen gebären wahrscheinlich jährlich, nach einer Tragzeit von 10 bis 11 Monaten, ein Junges. Das Walkalb wird mit einer Länge von 2,4 bis 3,5 Meter und einem Gewicht von etwa 450 kg von Dezember bis Juni vor allem in wärmeren Gewässern geboren, und anschließend 4 bis 6 Monate lang gesäugt. Zwergwale werden im Alter von drei bis acht Jahren geschlechtsreif. Ihre Lebenserwartung beträgt wahrscheinlich etwas unter fünfzig Jahre.

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Zwergwale sind schnelle Schwimmer, können wie Delfine vollständig aus dem Wasser springen und sind im Unterschied zu anderen Furchenwalen neugierig und nähern sich Schiffen.

Beim Auftauchen der Zwergwale erscheint zunächst der Kopf in einem niedrigen Winkel, dann der Blas. Die Finne wird erst nach dem Verschwinden des Blas sichtbar. Das Abtauchen geschieht mit einer hohen, schnellen Rollbewegung. Vor dem tiefen Tauchen stellt sich der Zwergwal fast senkrecht und zeigt dabei Schwanzstiel und Finne, aber keinen Flukenschlag. Er kann mindestens 15 Minuten tauchen, taucht normalerweise aber nur 6 bis 12 Minuten.

Der Blas steigt senkrecht empor, ist meist weniger als zwei Meter hoch und nur schlecht sichtbar. Der Zwergwal bläst unregelmäßig etwa fünf- bis achtmal in Abständen von weniger als einer Minute. Gegenüber kleinen Booten ist der Zwergwal neugierig.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Wie alle Bartenwale sind Zwergwale Fleischfresser. Sie ernähren sich von Krill und einigen kleinen Fischen. Ihre Ernährung umfasst auch pelagische Krustentiere und Kopffüßer und variiert je nach Region, Jahreszeit und Jahr.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Über das Fortpflanzungsverhalten von Zwergwalen ist nur wenig bekannt. Die Weibchen sind dafür bekannt, dass sie promiskuitiv sind, was darauf hindeutet, dass diese Zwergwale ein polygynes (promiskuitives) Paarungssystem haben. Im Atlantik findet die Fortpflanzung zwischen Dezember und Mai statt, im Pazifik das ganze Jahr über. Die Weibchen haben jedes zweite Jahr Junge. Die Trächtigkeit dauert 10 Monate, danach wird ein einzelnes Kalb geboren. Das Kalb wird nach einem Zeitraum von 6 Monaten entwöhnt. Zwergwale werden im Alter von etwa 6-8 Jahren bei den Weibchen und etwa 6-7 Jahren bei den Männchen fortpflanzungsfähig.

POPULATION

Populationsgefährdung

Wissenschaftlicher und kommerzieller Walfang sind die größten Bedrohungen für den Zwergwal. Sie werden hauptsächlich wegen ihres Fleisches gefangen. Er ist heute eines der Hauptziele der Walfangindustrie. Zwergwale werden gelegentlich mit verschiedenen Arten von Fanggeräten gefangen, darunter Stellnetze, Fischreusen, Kiemennetze, Reusen, Schleppnetze, Langleinen und Waden. Eine weitere Bedrohung für diese Wale ist die Verlagerung und Veränderung ihres Lebensraums.

Populationszahl

Nach Angaben der IUCN gibt es keine Gesamtpopulationsschätzung für den Zwergwal. Es gibt jedoch Schätzungen über seine Populationen in den folgenden Gebieten: Nordatlantik - etwa 182.000 Individuen. Derzeit wird diese Art in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihre Bestände bleiben stabil.

Coloring Pages

Referenzen

1. Zwergwal artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Zwergwal
2. Zwergwal auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/2474/9444043

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