Glanzente
Die Höckerglanzgans (Sarkidiornis melanotos), gelegentlich auch als Glanzente bezeichnet, ist die einzige Art in der Gattung der Höckerglanzgänse und gehört zur Familie der Entenvögel.
Die Gruppierung in die Tribus Plectropterini, in die die Höckerglanzgans gemeinsam mit der Sporngans gestellt ist, erfolgte aufgrund von Gemeinsamkeiten im Verhalten. Zudem gibt es bei beiden Arten erhebliche Größenunterschiede zwischen den Geschlechtern.
Höckerglanzgänse haben am Hals sowie an der Brust ein weißes Gefieder. Die Körperoberseite ist glänzend blauschwarz. Am schwarzweiß gesprenkelten Kopf tragen die Männchen außerdem einen auffallenden Schnabelhöcker, der sich bei fortpflanzungsinaktiven Tieren jedoch wieder zurückbildet. Die Flanken beim Männchen sind in Abhängigkeit von der Unterart grau beziehungsweise schwarz gefiedert.
Das Dunenkleid der Küken ist an der Oberseite olivgrün, während es an Gesicht, Brust und Unterseite gelb ist.
Höckerglanzgänse gehören nicht zu den gefährdeten Vogelarten. Die Unterart der Altwelt-Höckerglanzgans kommt in Afrika sowie dem südöstlichen Asien vor. Am häufigsten ist sie im Delta der Flüsse Senegal und Niger zu finden. Dort lassen sich außerhalb der Brutzeit bis zu 40.000 Tiere dieser Art beobachten. Ihr Lebensraum in Afrika sind Sumpf- und Flussniederungen sowie Überschwemmungsflächen. Sie sind häufig in Gemeinschaft mit Sporengänsen, Pfeifgänsen und Nilgänsen zu beobachten. In Asien sind sie außerdem häufig auf Reisfeldern zu finden.
Seltener ist die Neuwelt-Höckerglanzgans, die in Südamerika beheimatet ist. In einzelnen Regionen Venezuelas und Argentiniens wird sie stark bejagt, wodurch ihre Bestände zurückgehen.
Laut IUCN beträgt der Gesamtbestand der Art 190.000 bis 730.000 Tiere. Die Höckerglanzgans gilt als „nicht gefährdet“ (least concern).
Höckerglanzgänse ernähren sich überwiegend von Sumpf- und Wasserpflanzen. Auf Reisfeldern können sie großen Wildschaden anrichten und werden auch aus diesem Grund häufig bejagt.
Höckerglanzgänse gehören zu den polygam lebenden Entenvögel. In der Regel gehören zu einem Ganter drei bis vier Weibchen. Höckerglanzgänse zeigen ein ausgeprägtes Balzritual, an denen auch die Weibchen stark beteiligt sind. Sie umlaufen dabei häufig kreisförmig den Ganter, der darauf in der Regel mit tiefen Verbeugungen von Kopf und Hals reagiert.
Die Nester werden in Gewässernähe im Gebüsch oder in der Sumpfvegetation errichtet. Höckerglanzgänse nutzen jedoch auch Baumhöhlen, und bis zu drei Weibchen legen die Eier in ein Nest. Die Eier werden nur durch die Weibchen bebrütet, wobei ein einzelner Vogel 8 bis 12 glänzend cremeweiße Eier legen kann. Nach 30 Tagen Brutdauer schlüpfen die Küken.