Höhlenweihe
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Polyboroides typus

Die Höhlenweihe (Polyboroides typus) ist eine afrikanische Greifvogelart aus der Familie der Habichtartigen. Sie ist auch unter dem Namen Afrikanischer Schlangensperber bekannt.

Aussehen

Die Höhlenweihe erreicht eine Größe von 51 bis 68 cm, eine Spannweite von 118 bis 152 cm und 500–950 g Gewicht. Die Flügel sind ungewöhnlich breit. Das Gefieder ist grau (graublau), die Flügel haben oberseits schwarze Flecken und die Spitzen der Schwingen sind ausgedehnt schwarz. Der Schwanz zeigt auf schwarzem Grund eine breite weiße Binde in der Mitte und eine schmale weiße Endbinde. Bauch, Unterschwanzdecken, das Beingefieder sowie die Unterflügeldecken sind fein schiefergrau und weiß gebändert. Das nackte Gesicht mit der Wachshaut ist gelb-orange mit einem Hauch rosa, der Schnabel ist schiefergrau. Die Höhlenweihe besitzt eine Haube am Hinterkopf, dadurch wirkt der Kopf kantig. Die langen, gelben Beine sind sehr beweglich, der Tarsometatarsus kann um 70° nach hinten und 30° zur Seite bewegt werden. Weibchen und Männchen unterscheiden sich nur geringfügig in der Größe. Jungvögel sind variabel hellbraun bis dunkelbraun und haben ein graues Gesicht. Nach drei Jahren sind sie ausgefärbt und nicht mehr von adulten Vögeln zu unterscheiden.

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Höhlenweihe ernährt sich sehr variabel von Eidechsen, Schlangen, Insekten, Kleinsäugern, Vogeleiern und -jungen sowie von Früchten der Ölpalme. Ihre Beute findet sie aus einem tiefen Suchflug, rüttelnd, laufend oder durch systematisches Absuchen von Bäumen. Sie erbeutet Jungvögel in Baumhöhlen oder Nestern wie folgt: Mit einem Bein hält sie sich an einer Nest- oder Höhlenöffnung fest und steckt ihren Kopf hinein, um nach Beutetieren zu suchen, dann stochert die Weihe mit dem freien Fuß im Nest und angelt die Nestlinge heraus. In Felsspalten und Baumhöhlen erbeutet sie so auch Fledermäuse; daher auch der Name.

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Höhlenweihen nisten in den Wipfeln von Bäumen, manchmal auch in Felsspalten. Das Nest besteht aus Ästen, Zweigen und zum Auspolstern aus Pflanzenteilen. Das Weibchen legt ein bis zwei hellbraune, dunkel gesprenkelte Eier. Sie sind 56 mal 44 mm groß. Die Eier werden von beiden Geschlechtern 35–36 Tage ausgebrütet. Meistens sorgt das Männchen für Nahrung, das Weibchen zerteilt die Beute für die Jungen. Die Vögel sind nach 45 bis 55 Tagen flügge und bleiben noch einige Zeit in der Nähe der Eltern.

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Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die Höhlenweihe ist ein Allesfresser, der sich von den Früchten der Ölpalme ernährt und auch kleine Wirbeltiere jagt. Seine Fähigkeit zu klettern, wobei er sowohl die Flügel als auch die Füße benutzt, und seine langen, doppelgelenkigen Beine ermöglichen es ihm, die Nester von Höhlenbrütern wie Barben und Wiedehopfen nach Eiern und Nestlingen zu plündern. Es ist bekannt, dass er eingeschleppte Arten wie Dedomestikation, Haussperlinge und Grauhörnchen erbeutet.

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Man hat festgestellt, dass Höhlenweihen vier verschiedene Jagdstrategien anwenden, nämlich: Tiefflug, Hochflug, Sitzstangenjagd und die Nahrungssuche in den Baumkronen und am Boden. Die am häufigsten angewandte Methode ist der Tiefflug. Der Wiesenweihehabicht fliegt nahe am Kronendach und wird oft von kleinen Sperlingsvögeln bedrängt. Man hat beobachtet, dass er sich umdreht, wenn das Mobbing durch die Sperlingsvögel weniger aggressiv wird. Sobald er den Bereich gefunden hat, in dem die Sperlingsvögel dem Höhlenweihehabicht gegenüber am aggressivsten sind, beginnt er, in den Bäumen nach Nistplätzen zu suchen. Um Reptilien in der freien Natur zu erbeuten, fliegen Höhlenweihen bis zu einer Höhe von maximal 100 Metern. Sie sinken schnell auf eine Höhe ab, die knapp über der der Vegetation liegt, in der sich die Beute befindet. Die Stangenjagd wird häufig zur Jagd auf wirbellose Tiere wie Orthoptera und andere Insekten eingesetzt. Bei der Nahrungssuche in den Baumkronen und auf dem Boden läuft der Habicht entweder auf dem Boden oder bewegt sich zwischen den Ästen in den Baumkronen auf der Suche nach Beute, wobei er in Spalten und Löchern sowohl in den Bäumen als auch auf dem Boden sucht.

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POPULATION

Referenzen

1. Höhlenweihe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hlenweihe
2. Höhlenweihe auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22695409/93508060
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/647001

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