Wanderregenpfeifer

Wanderregenpfeifer

Kleiner goldregenpfeifer, Amerikanischer goldregenpfeifer, Prärie-goldregenpfeifer

Reich
Stamm
Klasse
Familie
Gattung
SPEZIES
Pluvialis dominica
Populationsgrösse
200,000
Lebensdauer
8-15 years
Höchstgeschwindigkeit
97
60
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
122-194
4.3-6.8
goz
g oz 
Länge
23-30
9.1-11.8
cminch
cm inch 
Spannweite
45-66
17.7-26
cminch
cm inch 

Der Wanderregenpfeifer (Pluvialis dominica), auch Kleiner Goldregenpfeifer, Amerikanischer Goldregenpfeifer und Prärie-Goldregenpfeifer genannt, gehört innerhalb der Ordnung der Regenpfeiferartigen zur Familie der Regenpfeifer. Gelegentlich wird der Sibirische Goldregenpfeifer als seine Unterart betrachtet.

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Der Wanderregenpfeifer ist in Europa ein regelmäßiger Durchzügler und Gastvogel, der vor allem in Großbritannien regelmäßig beobachtet wird. In Mitteleuropa ist er dagegen ausgesprochen selten.

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Ta

Tagaktiv

Fl

Fleischfresser

In

Insektenfresser

Fr

Fruchtfresser

Pf

Pflanzenfresser

We

Weichtier

Te

Terrestrisch

Wa

Watende Vögel

Ne

Nestflüchter

Zo

Zoochorie

Re

Revier

An

Ansammlung bildend

Mo

Monogam

So

Sozial

Sc

Schwarmbildend

Ti

Tierwanderung

A

beginnt mit

Aussehen

Der Wanderregenpfeifer weist einen kiebitzähnlichen Körperbau auf. Der Hals ist mittellang und der Kopf ist rund und klein. Durch die halb-aufrechte Körperhaltung, die bei dieser Goldregenpfeifer-Art am stärksten ausgeprägt ist, fällt der Rücken steil ab. Der Schnabel ist kurz, dünn und am Ende leicht verdickt. Der Vogel besitzt große schwarze Augen, die von einem unbefiederten Lidring umgeben sind. Die Füße des Vogels sind relativ lang und tragen je drei kurze Zehen. Eine Vierte, nach hinten weisende, ist nicht vorhanden. Seine Flügel sind anfangs breit, laufen an den Handschwingen aber spitz zu. Ihre Unterseite ist wie beim Sibirischen Goldregenpfeifer grau. Sein Schwanz ist keilförmig.

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Im Brutkleid sind der Bauch, die Brust, der vordere Halsbereich sowie das Gesicht schwarz. An der Stirn beginnend und bis zur Brust zieht sich direkt an den schwarzen Gefiederteilen ein weißes Band entlang. Es verbreitert sich nach unten hin. Das übrige Gefieder ist auf goldgrauem bis grauem Grund schwarz gefleckt. Auf den Flügeln fallen diese größer aus. Die Handschwingen sind schiefergrau bis graubraun gefärbt, die Schwanzseiten – und -unterseiten – sind goldgrau und schwarz gestreift. Im Brutkleid unterscheidet sich der Kleine Goldregenpfeifer von anderen Goldregenpfeifern dadurch, dass auch sein Schwanzansatz schwarz ist. Außerdem ist das weiße Band viel kürzer.

Im Jugendkleid ist der Vogel überwiegend graubraun gefärbt. Die Flügel und der Rücken sind dunkelgrau und wie im Brutkleid mit schwarzen Flecken überzogen. Die Brust und der Nacken weisen eine helle, graubraune und verwaschene Längsstreifung auf. Der Bauch ist bis auf wenige hellgraue Sprenkel nahezu weiß gefärbt. Die Kopf-Oberhälfte des Vogels ist dunkelgrau, auf Augenhöhe befindet sich ein ebenfalls dunkelgraues, waagerechtes Band, das hinter den Augen einen scharfen Knick nach unten macht. Zwischen diesen beiden Partien liegt ein helles Band. Das Jugendkleid ist wie das Schlichtkleid gefärbt, nur etwas dunkler und auf der Brust nicht so stark gestreift.

Der Schnabel und die Beine sind schiefergrau. Der Kleine Goldregenpfeifer erreicht eine Körperlänge von 25 Zentimetern.

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Verteilung

Erdkunde

Die Brutgebiete liegen in Nord-Kanada und in Alaska. Dort bewohnt er Tundra und Grasland. Er ist oft in der Nähe von Gewässern anzutreffen. In der Redlist der IUCN wird er als least concern geführt.

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Der Wanderregenpfeifer zieht jedes Jahr im Herbst Richtung Süden bis nach Argentinien, wo er überwintert. Dabei fliegt er lange Strecken, ohne zu fressen und zu trinken. Seine Zugroute führt über die USA, die Karibik oder den westlichen Atlantischen Ozean und dann über das südamerikanische Festland. Seltener fliegt er über Mittelamerika. Von Januar bis April ziehen die Vögel in ihre Brutgebiete zurück. Große Rastplätze liegen z. B. in Illinois. Auf seinen Zugwegen verfliegt er sich manchmal ins westliche Afrika, nach Ostasien, Europa und sogar bis nach Australien und Neuseeland. Er hat einen der längsten Zugwege aller Vögel.

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Wanderregenpfeifer Lebensraum-Karte
Wanderregenpfeifer Lebensraum-Karte
Wanderregenpfeifer
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Kleine Wanderregenpfeifer ist ein Zugvogel und kann gut fliegen. Er stößt hohe Rufe aus, etwa wie klu-i. Er frisst Insekten, Würmer (besonders Tangwürmer), Krebstiere, andere Wirbellose und Beeren. Er läuft an Wasserstellen auf Wiesen und Stränden schnell hin und her und pickt oder stochert im Schlamm nach Nahrung.

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Er brütet in trockeneren Gebieten des Graslands auf einer erhöhten Stelle, um Feinde rechtzeitig zu sehen. Das Nest ist eine einfache, nur wenig ausgepolsterte Bodenmulde. Das Weibchen legt im Frühjahr zwei bis drei auf schmutzig weißem Grund schwarz gefleckte Eier. Beide Geschlechter bebrüten das Gelege ca. 25 Tage lang. Die Jungen sind Nestflüchter und verlassen das Nest sofort nach dem Schlüpfen. Sie sind anfangs mit einem dicken Daunengefieder bekleidet. Nach 30 Tagen verlassen sie ihre Eltern.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Amerikanische Wanderregenpfeifer sind Fleischfresser (Insektenfresser) und ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Krustentieren und Würmern. Sie ergänzen ihre Ernährung auch mit Beeren, Samen und gelegentlich Gras.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Amerikanische Wanderregenpfeifer sind monogam und bilden Paarbindungen, die mehrere Jahre lang halten. Sie nisten in lockeren Kolonien und sind während der Brutzeit sehr territorial und zeigen sich aggressiv gegenüber ihren Nachbarn. Wanderregenpfeifer verwenden Scharrnester, die sie mit Flechten, Gras und Blättern auskleiden. Die Weibchen legen ein Gelege mit 4 weißen bis bräunlichen Eiern, die stark mit schwarzen und braunen Flecken übersät sind. Die Eier werden 26 bis 27 Tage lang bebrütet, wobei das Männchen tagsüber und das Weibchen nachts brütet. Die Küken schlüpfen dann als Nestflüchter, verlassen das Nest innerhalb von Stunden und ernähren sich innerhalb eines Tages selbst. Im Alter von etwa 22-23 Tagen können sie fliegen und werden bald darauf unabhängig.

POPULATION

Populationsgefährdung

Im späten 19. Jahrhundert haben große Mengen dieser Vögel unter der Überjagung gelitten und die Population hat sich nie vollständig erholt. Gegenwärtig ist die größte Bedrohung für die Wanderregenpfeifer der Verlust von Lebensraum auf ihren Wanderrouten und in ihren Winterquartieren durch die Landwirtschaft und die Verstädterung. Weitere Bedrohungen sind der Einsatz von Pestiziden, Umweltverschmutzung, Stürme während der Migration und Prädatoren wie Raubvögel.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Wanderregenpfeifers auf mehr als 200.000 Individuen. Die Population in Russland besteht aus weniger als 100 Brutpaaren und weniger als 50 Individuen auf Tierwanderung. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der Gattungsname des amerikanischen Wanderregenpfeifers kommt aus dem Lateinischen und bedeutet 'mit Regen in Verbindung stehend', von pluvia, 'Regen'. Man glaubte, dass Goldregenpfeifer in Scharen kommen, wenn Regen bevorsteht. Ihr Name 'Dominica' bezieht sich auf Santo Domingo, heute Hispaniola (eine Insel des karibischen Archipels), in Westindien.
  • Amerikanische Wanderregenpfeifer legen eine der längsten bekannten Wanderrouten von über 40.000 km zurück. Davon führen 3.900 km (2.400 mi) über den offenen Ozean, wo sie nicht anhalten können, um zu fressen oder zu trinken. Die Vögel tun dies aus ihren Fettreserven, die sie vor dem Flug anlegen.
  • Man nimmt an, dass Wanderregenpfeifer in der Lage sind, Samen in ihrem Verdauungstrakt zu speichern, die ihnen helfen, die langen Flüge zu überleben.
  • Amerikanische Wanderregenpfeifer gelten als die schnellsten fliegenden Küstenvögel, die Geschwindigkeiten von 96,6 km/h erreichen können.
  • Ein Vergleich von Daten und Zugmustern führt zu der Schlussfolgerung, dass Eskimo-Brachvögel und Amerikanische Wanderregenpfeifer am ehesten die Aufmerksamkeit von Christoph Kolumbus auf das nahe gelegene Amerika gelenkt haben; dies geschah Anfang Oktober 1492, nachdem er 65 Tage auf See und außer Sichtweite des Landes war.

Referenzen

1. Wanderregenpfeifer artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Wanderregenpfeifer
2. Wanderregenpfeifer auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22693740/93420396
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/692879

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