Schwarze apollo
Der Schwarze Apollo (Parnassius mnemosyne) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Ritterfalter (Papilionidae). Das Artepitheton leitet sich von Mnemosyne, der Mutter der Musen aus der griechischen Mythologie ab.
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Ov
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
C
beginnt mitDen Schwarzen Apollo findet man von Meereshöhe bis zu einer Höhe von über 3000 Metern in Asien. In Europa kommt er meist zwischen 1000 – 1700 m vor. Ideal geeignet als Biotop sind an Mischwälder grenzende Wiesen und Gebirgshänge in Laubwaldzonen. Die Art ist in Mitteleuropa bis hin zum 65. Breitengrad verbreitet. Er fehlt nur in England, Dänemark und auf der Iberischen Halbinsel. Das Verbreitungsgebiet außerhalb Europas reicht vom Libanon im Süden über die Türkei und den Kaukasus bis nach Zentralasien.
Durch die hohen Ansprüche an das Biotop ist diese Art sehr selten und nur inselartig anzutreffen. Vorkommen gibt es in den Pyrenäen, dem Massif Central, Norwegen, dem gesamten Alpenbogen, in einigen Mittelgebirgen wie z. B. Rhön, Schwäbische Alb, Vogelsberg und Harz, in den Karpaten und den Bergen des Balkans. Diese Plätze sind meistens streng geschützt.
Die Eiablage erfolgt meist an verwelkten Blättern oder Stängeln der Futterpflanze, aber auch an kleinen Steinen oder Felsen, falls diese nahe der Futterpflanze stehen. Die Seltenheit des Falters hat auch mit seiner komplizierten Biologie zu tun, da die Raupenfutterpflanze zum Zeitpunkt der Eiablage bereits vertrocknet ist und die Eier sozusagen auf Verdacht abgelegt werden. Die Art überwintert als voll entwickelte Raupe in der Eihülle. Die Raupe schlüpft im nächsten Jahr früh nach der Schneeschmelze und sonnt sich gerne auf dürren Blättern sitzend. Die Raupe hat nur vier Larvenstadien. Nach fünf bis sechs Wochen verpuppt sie sich in einem weißen, pergamentartigen Kokon am Boden. Die darin enthaltene Puppe ist hell oder dunkelbraun gefärbt und hat keine weißen Ringe, wie sie die des Roten Apollo hat.
Die Falter sind sehr standorttreu und brauchen in der Nähe blütenreiche Wiesen als Nahrungsquelle. Die männlichen Falter fliegen lebhaft auf der Suche nach noch nicht begatteten Weibchen umher. Die Weibchen können in Vormittags- und den späten Nachmittagsstunden beim Besuch von Blüten angetroffen werden. Bei einer Störung lassen sie sich tief in die Vegetation fallen.
Der Schwarze Apollo ernährt sich ausschließlich von bestimmten Lerchenspornarten wie z. B. vom Mittleren Lerchensporn (Corydalis intermedia), Hohlen Lerchensporn (Corydalis cava) und Gefingerten Lerchensporn (Corydalis solida).
Die Falter bevorzugen Nektar von roten und violetten Blüten, saugen aber auch an anderen.
Das Männchen heftet dem Weibchen bei der Begattung eine große Sphragis an, die eine weitere Begattung durch andere Männchen verhindert.
Die Art war früher lokal häufig, ist aber durch Aufforstung von Waldrändern und Waldlichtungen, zum Teil auch durch die intensive Beweidung, stark zurückgegangen.
In Deutschland sind die Unterarten des Schwarzen Apollo als Arten nationaler Verantwortung innerhalb der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung eingestuft.