Gemeiner Kalmar
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Loligo vulgaris

Der Gemeine Kalmar (Loligo vulgaris) ist eine Art der Tintenfische (Coleoidea) aus der Familie der Loliginida. Einschließlich der Tentakel erreichen ausgewachsene Tiere eine Länge bis ca. 50 Zentimetern und ein Gewicht bis ca. 1,5 Kilogramm. Diese Art ist in den Küstengewässern des östlichen Nordatlantiks von der Nordsee bis vor Westafrika sowie des Mittelmeeres einschließlich der gesamten Adria mäßig häufig. Seine größte Verbreitung erzielt der Kalmar in Tiefen bis etwa 100 m und mehr, doch dringt er auch bis in Tiefen von 400 bis 500 m vor. Vereinzelt gelangt er bis in die südwestliche Ostsee.In manchen Veröffentlichungen wird der Nominatform Loligo vulgaris vulgaris eine zweite Unterart Loligo vulgaris reynaudi gegenübergestellt.

Aussehen

Die Länge des Mantels beträgt üblicherweise um die 20 cm, kann jedoch auch bis ca. 40 cm erreichen, wobei die Männchen größer als die Weibchen sind. Der auf dem Rücken in grauen bis roten Tönen gefärbte stromlinienförmige Körper ist vergleichsweise schlank und läuft nach hinten spitz zu. Er weist paarige, horizontale, relativ große Seitenflossen auf, die etwa über die Länge der beiden letzten Drittel des Mantels angeordnet sind und zusammen eine in eine Raute einbeschriebene Form bilden.

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Die Art lebt frei schwimmend oder bewohnt unterschiedliche Meeresböden wie sandige und schlammige Untergründe. Der Gemeine Kalmar frisst hauptsächlich bis ausschließlich Fische, daneben können auch Krebse, andere Kopffüßer sowie Vielborster und Pfeilwürmer Beute sein. Vereinzelt kommt auch Kannibalismus vor.

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Verteilung

Erdkunde

Der Gemeine Kalmar ist eine neritische, semidemersale Art, die je nach Umgebung unterschiedliche horizontale und vertikale Tierwanderungen unternimmt. Im Adriatischen Meer findet man den Gemeinen Kalmar über verschiedenen Substraten, von sandigem bis hin zu schlammigem Grund.

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L. vulgaris ist im gesamten Mittelmeer und im östlichen Atlantik von der Nordsee bis zum Golf von Guinea zu finden. In britischen Gewässern ist er hauptsächlich in der Irischen See, entlang der Südküste Englands und vor Nordschottland zu finden.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Diese Art kommt in Tiefen von der Oberfläche bis zu etwa 500 m vor, ist aber zwischen 20 und 250 m (im Winter tiefer) am häufigsten anzutreffen. Die Population im nordöstlichen Atlantik verbringt den Winter in tieferen Gewässern vor Portugal und zieht dann im Frühjahr in Richtung der französischen Küste, bevor sie im Mai und Juni weiter nach Norden in die Nordsee wandert, wo sie in Tiefen von 20 bis 80 m laicht. Im Herbst findet eine Tierwanderung nach Süden statt. Die Population vor Marokko und der Westsahara verbringt den Winter ebenfalls in tieferen küstennahen Gewässern und zieht im Frühjahr und Herbst zum Laichen an Land. Die meisten Jungfische werden im Februar und März sowie zwischen Juli und September rekrutiert. Im westlichen Mittelmeer ziehen die Gemeinen Kalmare im Spätherbst in tiefere Gewässer. Die größten Tiere beginnen ihre Küstenwanderung bereits im Januar und Februar, während die kleineren Tiere bis zum Sommer warten.

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Die Laichzeit erstreckt sich über den größten Teil des Jahres, erreicht aber ihren Höhepunkt im Frühsommer und Frühherbst. Die Weibchen legen bis zu 20.000 kleine Eier, die in gallertartigen Röhren abgelegt werden, die jeweils Dutzende von Eiern enthalten. Diese Röhren werden an Schutt und anderen festen Gegenständen auf sandigem bis schlammigem Grund befestigt. Die Inkubationszeit ist temperaturabhängig und beträgt zwischen 25 Tagen (bei 22 °C) und 45 Tagen (bei 12 bis 14 °C). Die Größe des Männchens bestimmt die Anzahl (bis zu 800) und Größe der Spermatophoren. Männchen, die sich zum zweiten Mal fortpflanzen, tragen in der Regel mehr als solche, die sich zum ersten Mal fortpflanzen.

Das Wachstum ist bei beiden Geschlechtern temperaturabhängig und verläuft daher im Sommer schneller als im Winter; die Männchen wachsen schneller als die Weibchen. Im Atlantik erreichen junge Tintenfische, die im Juni geschlüpft sind, bis Dezember eine Mantellänge von etwa 12 cm und wachsen bis zum folgenden April auf 13 oder 14 cm. Die Männchen erreichen im August eine Mantellänge von 17,5 cm und im darauffolgenden April von 21 cm, während die Weibchen 17 cm lang sind. Die Lebenserwartung liegt bei den Weibchen bei 2 Jahren und bei den Männchen bei etwa 3 Jahren.

Die Gemeinen Kalmare sind Prädatoren von Fischen und Krustentieren. Kannibalismus ist weit verbreitet.

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Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

In sein nördliches Verbreitungsgebiet, in die Nordsee, gelangt der Kalmar nur saisonal im zeitigen Frühling in größeren Verbänden, um nach Einbruch der Dunkelheit zu laichen. Die Tiere verweilen dort bis zum Hochsommer. Die Gelege bestehen aus mehreren länglichen, wurstförmigen, von einem transparenten Medium umgebenen Untereinheiten von Eiern und werden in Tiefen bis etwa 30 m an stabile Substrate befestigt. Dies können Teile des Meeresbodens, etwa Gestein, wie auch Teile von Lebewesen wie die Kalkschalen anderer Weichtiere, abgestorbenes organisches Material oder Ähnliches sein. Dabei sammeln bevorzugt mehrere Tiere ihren Laich an einer gemeinsamen Stelle an.

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Die Larven sind den erwachsenen Exemplaren morphologisch ähnlich, weichen aber in den Verhältnissen der Körperteile zueinander von diesen ab. Sie sind beim Schlüpfen um den Juni herum unter 1 cm groß. Die Dauer der Entwicklung der Embryonen bis zum Schlüpfen schwankt je Temperatur von etwa 20–30 Tagen bei über 20 °C bis etwa 40–50 Tage bei unter 15 °C.

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POPULATION

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Referenzen

1. Gemeiner Kalmar artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Kalmar
2. Gemeiner Kalmar auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/190946/1961958

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