Bergpieper
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Gattung
SPEZIES
Anthus spinoletta
Populationsgrösse
12.9-25.3Mln
Lebensdauer
1-5 years
Gewicht
18-23
0.6-0.8
goz
g oz 
Länge
15-17
5.9-6.7
cminch
cm inch 
Spannweite
21-26
8.3-10.2
cminch
cm inch 

Der Bergpieper (Anthus spinoletta) ist ein Brutvogel der Hochgebirge Mittel- und Südeuropas sowie Kleinasiens. Mit gut 17 Zentimetern Gesamtlänge ist er ein relativ großer Vertreter der Gattung Anthus. Er erreicht fast die Größe einer Bachstelze, wirkt aber etwas kompakter als diese.

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Bergpieper sind mit dem Strandpieper sehr nahe verwandt und bilden mit diesem und dem Pazifischen Wasserpieper, der in Zentral- und Ostasien sowie in Nordamerika brütet, eine Superspezies. Da Bergpieper vor allem im Winterhalbjahr meistens in Gewässernähe anzutreffen sind, wurden (und werden) sie auch Wasserpieper genannt.

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Aussehen

Der Bergpieper ist ein schlanker und vergleichsweise hochbeiniger Pieper mit dunklen Füßen. Im Prachtkleid ist die Körperunterseite weißlich mit einer blass rostrot überlaufenen Brust. Die piepertypische Streifung beziehungsweise Strichelung fehlt fast vollständig oder ist nur diffus angedeutet, nur an den Flanken können dunklere Längsstrichelungen erkennbar sein. Der Rücken ist graubraun, der weiße Überaugenstreif ist deutlich.

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Im Winterkleid weist der Bergpieper eine kräftige, verwaschene Längsfleckung auf der Brust auf, die Körperoberseite ist dunkel. Wie bei anderen Piepern auch sind die Färbungs- und Gewichtsunterschiede zwischen den Geschlechtern sehr gering.

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet des Bergpiepers erstreckt sich über Gebirge Mittel- und Südeuropas sowie Vorder- und Zentralasiens. Er brütet in Regionen oberhalb von 1200 Höhenmetern und ist dann überwiegend auf feuchten alpinen Wiesen, auf grasbewachsenen Geröllhalden und locker mit Krummholz bewachsenen Flächen anzutreffen. Er ist als Gast auch in Gebirgstälern, im Alpenvorland und in Mittelgebirgslandschaften zu beobachten.

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Der Bergpieper ist ein Teilzieher. Außerhalb der Brutzeit hält er sich vorwiegend in Wassernähe auf und ist dann auf Schuttkippen, Ödflächen, Flusskiesbänken sowie gelegentlich auf Wiesen zu beobachten.

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Bergpieper Lebensraum-Karte
Bergpieper Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Bergpieper sind misstrauische Vögel und wenn man sich ihnen nähert, fliegen sie ein Stück weit, bevor sie wieder landen. Sie sind tagsüber aktiv und verbringen die meiste Zeit allein oder in Paaren mit der Nahrungssuche. Bei schlechtem Wetter sind sie häufiger auf Nahrungssuche und konzentrieren sich in der Nähe der Eingänge zu den Behausungen der Murmeltiere. Bergpieper singen typischerweise von einer Sitzstange aus oder im Flug. Ihr Gesang besteht aus vier oder fünf Blöcken, von denen jeder aus etwa einem halben Dutzend Wiederholungen einer anderen kurzen Note besteht. Es handelt sich um eine Abfolge von etwa zwanzig klimpernden 'cheepa'-Tönen, gefolgt von einer ansteigenden Reihe dünner 'gee'-Rufe, die mit einem kurzen Triller enden. Der Ruf dieser Vögel ist ein einfaches oder doppeltes scharfes 'dzip'. Bergpieper verlassen ihre Brutgebiete Mitte September, obwohl die östlichen Populationen möglicherweise schon vorher nach Süden ziehen. Die Frühjahrsmigration beginnt im Februar und März, und die Vögel kehren im April und Mai in die Brutgebiete zurück.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die Nahrung besteht aus Bodeninsekten, Würmern und Schnecken.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Brutzeit des Bergpiepers fällt in den Zeitraum von Ende April bis Anfang Juli. In der Regel kommt es zu zwei Jahresbruten. Die erste Brut ist meist noch durch späte Schneefälle gefährdet.

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Das Nest befindet sich am Boden und wird häufig an Hängen oder an einer Geländestufe gebaut. Es liegt häufig unter Grashalm oder Steinen versteckt. Am Nestbau ist nur das Weibchen beteiligt, das Männchen bringt allerdings gelegentlich Nistmaterial heran. Das Gelege umfasst zwischen vier und sechs Eiern. Diese sind spindelförmig mit einer glatten und glänzenden Schale. Die Grundfärbung der Eier ist gräulich weiß, gezeichnet sind sie mit kräftig braunen und blaugrauen Flecken.

Es brütet ausschließlich das Weibchen, das nach der Ablage des letzten oder vorletzten Eis mit dem Brutgeschäft beginnt. Die Brutzeit dauert 14 bis 15 Tage. Die Nestlinge sind Nesthocker, die auf der Körperoberseite blaugraue dichte Dunen aufweisen, die mit zunehmendem Alter brauner und dunkler werden. Sie werden von beiden Eltern versorgt und während ihrer ersten Lebenstage vom Weibchen gehudert. Die Nestlingszeit dauert wie die Brutzeit 14 bis 15 Tage. Die dann noch kaum flugfähigen Jungvögel halten sich noch etwa eine bis zwei weitere Wochen in Nestnähe auf.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Bergpieper sind derzeit nicht bedroht, aber diese Vögel leiden unter dem Klimawandel und werden häufig von lokalen Raubvögeln gejagt.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Bergpiepers auf 12.920.000-25.280.000 ausgewachsene Individuen. In Europa besteht die Brutpopulation aus 1.620.000-3.160.000 Paaren, was 3.230.000-6.320.000 ausgewachsenen Individuen entspricht. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.

Referenzen

1. Bergpieper artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Bergpieper
2. Bergpieper auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22718571/131988012
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/707267

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