Zwergfledermaus
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Pipistrellus pipistrellus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
4-16 years
Gewicht
3.5-8.5
0.1-0.3
goz
g oz 
Länge
3.5-5
1.4-2
cminch
cm inch 
Spannweite
18-25
7.1-9.8
cminch
cm inch 

Die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) gehört zu der Familie der Glattnasen (Vespertilionidae) und ist die meistverbreitete europäische Fledermausart. Sie gehört zu den kleinsten Vertretern der Säugetiere mit einer Flügelspannweite von bis zu 25 Zentimetern. Sie ist neben der Mückenfledermaus eine der kleinsten innerhalb ihrer Gattung.

Na

Nachtaktiv

Fl

Fleischfresser

In

Insektenfresser

Ba

Baumbewohner

Pr

Prädator

Ne

Nesthocker

Te

Terrestrisch

An

Ansammlung bildend

So

Sozial

Wi

Winterschlaf

Ti

Tierwanderung

C

beginnt mit

Aussehen

Sie erreicht eine Körpergröße von 4,5 Zentimetern und eine Spannweite bis zu 25 Zentimetern bei einem Gewicht von 3,5 bis 7 Gramm. Sie wiegt also nur wenig mehr als ein Stück Würfelzucker und ist mit zusammengefalteten Flügeln so groß wie eine Streichholzschachtel. Ihre Fellfärbung ist rotbraun bis dunkelbraun, die Unterseite gelbbraun bis graubraun.

Gewohnheiten und Lebensstil

Zwergfledermäuse jagen bevorzugt entlang von Vegetationsstrukturen. Hauptnahrung sind Insekten, vor allem Zweiflügler wie z. B. Zuckmücken. Bevorzugte Jagdhabitate werden über einen längeren Zeitraum abgeflogen und bejagt. Zwergfledermäuse jagen, anders als andere, lichtscheue Fledermausarten, auch im Siedlungsbereich um Straßenbeleuchtung. Die Jagdgebiete liegen meist in geringer Entfernung zu den Wochenstubenquartieren, Winterquartiere können in bis zu ca. 50 km Entfernung von den Sommerlebensräumen liegen. Meist liegt die Entfernung zwischen Sommer- und Winterquartier jedoch bei unter 20 km. Zwergfledermäuse sind ausgeprägte Kulturfolger. Ihre Sommerquartiere befinden sich meist an Gebäuden in Spaltenräumen wie z. B. hinter Fassadenverkleidungen. Die Weibchen ziehen ihre Jungen in sogenannten Wochenstubenquartieren auf, die sie ab etwa Mai beziehen. Die Wochenstuben umfassen meist 50 bis 100 Tiere, die Aufzucht der Jungen dauert ca. vier Wochen, danach lösen sich die Wochenstubenquartiere auf. Männchen schlafen eher in Einzelquartieren. Winterquartiere befinden sich vermutlich meist ebenfalls in Spalten an Gebäuden, weitere Funde von überwinternden Zwergfledermäusen gibt es in Höhlen, Felsspalten, Tunneln und Kellern. In den Karpaten gibt es Massenwinterquartiere, in denen mehrere 10.000 Individuen in Höhlen gemeinsam überwintern. Vor der Überwinterung entstehen Paarungsquartiere, bei denen die Männchen durch vor ihrem Balzquartier vorgetragene Singflüge Weibchen in ihren Harem zu locken versuchen. Nach der Paarung im Herbst speichert das Weibchen das Sperma sieben bis acht Monate, bevor die eigentliche Befruchtung stattfindet und die Tragezeit beginnt. Etwa ab Mitte Juni bis Anfang Juli kommen die Jungen in den Wochenstubenquartieren zur Welt.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Zwergfledermäuse sind Fleischfresser (Insektenfresser). Ihre Ernährung umfasst Stechmücken, Mücken, Fliegen, Köcherfliegen, Florfliegen, Eintagsfliegen und Motten.

Paarungsgewohnheiten

Zwergfledermäuse paaren sich im Herbst, kurz vor dem Winterschlaf, aber die Weibchen werden im Mai und Juni schwanger, da sie die Befruchtung hinauszögern können. Die Männchen locken die Weibchen an, indem sie Reviere mit einem Durchmesser von etwa 200 m anlegen. Diese Reviere werden von Mitte Juli bis Ende Oktober beibehalten, wobei der Höhepunkt der Aktivität im September liegt. Die Reviere befinden sich in der Regel in der Nähe von beliebten Winterquartieren. Die Männchen patrouillieren in diesen Revieren, während sie "singen", um die Aufmerksamkeit der Weibchen auf dem Weg zu den Winterquartieren auf sich zu ziehen. Die Reviere der Männchen sind dicht bevölkert und bieten den Weibchen eine Auswahlmöglichkeit, ähnlich wie bei einem Lek-Paarungssystem. Nach dem Winterschlaf bilden trächtige Weibchen große Ansammlungen in Schlafplätzen, die Mutterschaftskolonien genannt werden. Diese Kolonien können aus Dutzenden oder sogar Hunderten von Individuen bestehen. Die Trächtigkeit dauert etwa 50 Tage und die Geburt findet normalerweise im Juni statt. Die Weibchen bringen in der Regel ein einzelnes Jungtier zur Welt, aber in einigen Populationen werden auch regelmäßig Zwillinge geboren. Die Welpen kommen als Nesthocker zur Welt; sie sind nackt, blind und hilflos. Die Weibchen säugen ihre Jungen innerhalb von 3 Wochen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Welpen in der Lage zu fliegen und unabhängig zu werden. Die Weibchen erreichen die Geschlechtsreife im Alter von einem Jahr, während die Männchen im Alter von 2 Jahren zu brüten beginnen.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die Zwergfledermaus ist wie alle europäischen Fledermausarten im Anhang IV der FFH-Richtlinie gelistet und demnach besonders streng geschützt. Obwohl sie die häufigste Fledermausart in Deutschland ist, ist sie durch Quartierverluste wie z. B. durch Gebäudesanierungen sowie durch den Einsatz von Pestiziden und die dadurch bedingte Abnahme ihrer Nahrungsgrundlage gefährdet. Eine weitere Bedrohung stellen Windkraftanlagen dar. Die Zwergfledermaus gehört mit einem Anteil von 21 % (Stand April 2013) an den als Schlagopfer unter WEA gefundenen Fledermäusen als eine stark durch Windkraft betroffene Art. Die IUCN stuft die Art aufgrund ihrer Häufigkeit als nicht gefährdet „least concern“ ein. In der Roten Liste wird sie als ungefährdet geführt.

Populationszahl

Laut IUCN ist die Zwergfledermaus in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der Artname "Pipistrellus" leitet sich von dem italienischen Wort pipistrello ab, das "Fledermaus" bedeutet.
  • 1999 wurde die Zwergfledermaus aufgrund der unterschiedlichen Frequenzen ihrer Echoortungsrufe in zwei Arten unterteilt. Die Zwergfledermaus verwendet einen Ruf von 45 kHz, während die Mückenfledermaus mit 55 kHz echolotet. Die beiden Arten unterscheiden sich auch in ihrem Aussehen, ihrem Lebensraum und ihren Nahrungsvorlieben.
  • Zwergfledermäuse jagen in der Regel bis zu 6 Meter über dem Boden und verzehren mehrere hundert Insekten pro Tag.

Referenzen

1. Zwergfledermaus artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Zwergfledermaus
2. Zwergfledermaus auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/85333513/22132116

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