Der Schlankdelfin (Stenella attenuata) ist eine Delfinart aus der Gattung der Fleckendelfine (Stenella), der in den tropischen und gemäßigten Ozeanen vorkommt.
Der Schlankdelfin erreicht eine Körperlänge von 1,7 bis 2,4 Metern und ein Gewicht von 90 bis 115 Kilogramm. Die Jungtiere sind bei der Geburt etwa 80 bis 90 Zentimeter lang. Im Allgemeinen haben die Tiere eine lange und dünne Schnauze. Sowohl der obere als auch der untere Teil dieser Schnauze ist dunkel gefärbt, wobei die dunkle Färbung oben meist bis zum Auge reicht. Eine feine weiße Linie bildet eine Lippenkontur. Im Oberkiefer sitzen 70 bis 96, im Unterkiefer 68 bis 94 Zähne. Hals, Kehle und Bauch sind hellgrau. Die Körperseiten sind dreifarbig gezeichnet, wobei der untere Bereich hellgrau ist und durch einen grauen Mittelstreifen abgeschlossen wird. Der Bereich über diesem Streifen ist deutlich dunkler grau. Der ganze Körper Rumpf weist Flecken auf, die auf den hellen Flächen dunkel und auf den dunklen hell sind. Neugeborene sind ungefleckt, die Zahl der Flecken nimmt mit dem Alter zu, bis sie die Grundfarbe fast verdecken können. Zuerst tauchen die dunklen Flecken auf dem Bauch auf. Die konkave, in der Form recht variable Finne ist dunkelgrau, der Flukenstiel entspricht der Färbung des Mittelstreifens. Die Flipper sind klein und beidseitig dunkel. Die Fluke hat eine leicht konkave Hinterkante, eine leichte Einkerbung in der Mitte und spitze Enden.
Die Tiere variieren in ihrer Größe und Zeichnung in ihrem Lebensraum teilweise sehr stark, dabei unterscheiden sich vor allem die Formen, die an der Küste leben, deutlich von den pelagischen Tieren. Die Küstenform ist deutlich massiger als die Hochseeform und mehr gefleckt. Die Fleckung ist bei den ausgewachsenen Tieren individuell verschieden, wobei Tiere aus der Population im Golf von Mexiko relativ einfarbig sein können. Im Atlantik kommt es häufig zu Verwechslungen mit dem Zügeldelfin, der ebenfalls auffällig gefleckt ist.
Der Schlankdelfin findet sich weltweit in allen tropischen und subtropischen Ozeanen, vor allem im Bereich zwischen dem 40. Grad südlicher und dem 40. Grad nördlicher Breite. Dabei schätzt man den weltweiten Bestand auf über drei Millionen Tiere, von denen etwa zwei Millionen im Ostpazifik leben. Dadurch stellt diese Art nach dem Großen Tümmler die zweithäufigste Art der Delfine dar, obwohl der Bestand in den 1950er Jahren noch bei etwa sieben Millionen lag.
Die größten Konzentrationen der Delfine finden sich in den flachen und warmen Gewässerbereichen. Außerdem gibt es eine Tendenz zur Sammlung in Bereichen mit starken Temperaturgradienten.
Schlankdelfine bilden Schulen aus 50 bis 1000, gelegentlich bis zu 3000 Tieren. Die Küstenform bleibt meist in Gruppen unter 100 Tieren. Es sind sehr aktive Tiere, die häufig hohe Sprünge aus dem Wasser starten. Auch das Reiten auf der Bugwelle von Booten und andere „Spielereien“ sind oft zu beobachten, in Thunfischfanggebieten werden Boote aber meist gemieden. Im Ostpazifik begleiten die Schlankdelfine häufig die Schwärme der Thunfische, wodurch sie auch zu einem häufigen Beifang bei der Thunfischfischerei werden. Dabei ernähren sie sich nicht von diesen großen Fischen, sondern teilen mit ihnen die Beute in Form von kleineren pelagischen Fischen. Daneben ernähren sie sich vor allem von Tintenfischen, Kalmaren und Krebstieren.
Der Schlankdelfin ist ein Fleischfresser (Fischfresser und Weichtierfresser). In bestimmten Teilen ihres Verbreitungsgebiets besteht ihre Ernährung hauptsächlich aus fliegenden Fischen. Diese Tiere fressen auch Tintenfische, Krustentiere und kleine Fischarten.
Derzeit gibt es keine Informationen über das Fortpflanzungssystem des Pantropischen Delfins. Man nimmt jedoch an, dass das Tier polygyn ist (promiskuitiv) wie der Ostpazifische Delfin, der ein naher Verwandter des Pantropischen Delfins ist. Sie brüten zu jeder Jahreszeit. Die Trächtigkeit dauert 11 Monate und bringt ein einziges Baby hervor, das meist im Frühjahr oder Herbst geboren wird. Die Weibchen gebären in einem Abstand von 2 - 3 Jahren. Innerhalb von 3 - 6 Monaten fängt das Kalb an, feste Nahrung zu sich zu nehmen, obwohl es noch gesäugt wird, was oft 1 - 2 Jahre dauert. Die Männchen dieser Art sind mit 12 - 15 Jahren geschlechtsreif, während die Weibchen ihre Reife mit 9 - 11 Jahren erreichen.
Die Ringwadenfischerei für Thunfisch setzt in der Regel Schlankdelfine ein, um Thunfischpopulationen aufzuspüren, da diese beiden Arten bekanntermaßen eng miteinander vergesellschaftet sind. Dies stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Schulen der Fleckendelfine dar, die zur Zielscheibe des Thunfischfangs werden. Es sind Fälle bekannt, in denen sich Fleckendelfine in den Netzen verfangen haben und infolgedessen erstickt sind. Außerdem werden diese Tiere in vielen Entwicklungsländern häufig in der Fischerei gefangen. Ein weiteres Problem für die Population der Schlankdelfine ist die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums und die Störung durch den Menschen. In bestimmten Teilen ihres Verbreitungsgebiets, nämlich in Japan, auf den Salomonen und den Philippinen, werden diese Tiere als Nahrung und als Fischköder gejagt.
Laut der Roten Liste der IUCN beträgt die Gesamtpopulation des Schlankdelfins mehr als 2.5 Millionen Individuen, einschließlich Schätzungen der spezifischen Populationen in den folgenden Gebieten: im östlichen Pazifik - 228.038 Delfine; die nordöstliche Offshore-Population - etwa 737.000 Delfine; der westliche/südliche Offshore-Bestand - etwa 876.075 Tiere; in hawaiianischen Gewässern - 8.978 Delfine; in japanischen Gewässern - 438.000 Individuen; im nördlichen Golf von Mexiko - 34.067 Delfine; entlang der Ostküste der Vereinigten Staaten - 4.439 Delfine; in der östlichen Sulu-See - etwa 14.930 Tiere; in der Tañon Strait, zwischen den Inseln Negros und Cebu - 640 Delfine. Derzeit sind die Schlankdelfine auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.