Riesenmanta
Reich
Stamm
Klasse
Familie
Gattung
SPEZIES
Mobula birostris
Lebensdauer
20 years
Gewicht
3000
6600
kglbs
kg lbs 

Der Riesenmanta (Mobula birostris, Syn.: Manta birostris) ist eine Rochenart aus der Familie der Teufelsrochen. „Manta“ ist spanisch und bedeutet „Decke“. Die Kopfflossen brachten den Tieren schließlich den Namen „Teufelsrochen“ ein.

Aussehen

Riesenmantas können eine Spannweite von sieben Metern und ein Gewicht von zwei Tonnen erreichen. Im Gegensatz zu vielen anderen Rochenarten besitzen sie keinen Giftstachel. Sie halten sich, im Gegensatz zu ihren Verwandten, meistens nahe der Wasseroberfläche auf, wo sie ihre Nahrung finden. Nur ihre Ruhephasen verbringen sie anscheinend in Bodennähe. Zu beiden Seiten des Kopfes besitzen Mantas je eine Kopfflosse. Mit diesen Flossen führen sie ihrem Mund zusätzliches planktonreiches Wasser zu. Lange Zeit nahm man an, dass sie sich ausschließlich von Plankton ernähren, das sie beim Schwimmen einfangen. Bei Isotopenuntersuchungen des Muskelfleisches von Riesenmantas zeigte sich jedoch, dass die Riesenmantas auch andere Nahrung aufnehmen mussten. Fast 75 % ihrer Nahrung besteht wahrscheinlich aus Fischen und pelagischen Weichtieren. Diese werden wahrscheinlich in Tiefen von 200 bis 1000 Metern erbeutet.

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Ebenso wie die Kuhnasenrochen benutzt der Riesenmanta seine Flossen ähnlich wie Vogelflügel. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt 9–12 km/h. Bisweilen springen sie aus dem Wasser. Bei kleineren Teufelsrochen wurden schon Sprünge über 2 Meter gemessen.

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Verteilung

Erdkunde

Riesenmantas sind weltweit in allen tropischen Ozeanen in geringer Wassertiefe verbreitet. Sie bevorzugen küstennahe Gewässer.

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Sowohl in den Randbereichen des Indischen Ozeans als auch an den Randbereichen des Atlantiks und des Pazifiks sowie in den angrenzenden Meeren wie dem Golf von Mexiko sind Mantas anzutreffen. Im westlichen Atlantik erstreckt sich das Verbreitungsgebiet vom Golf von Mexiko bis ins tropische Brasilien. Im Indischen Ozean reicht die Verbreitung von Südafrika bis nach Indien. Der westliche Pazifik wird vom nördlichen Australien bis Südostasien und im Bereich der ozeanischen Inselwelt besiedelt. Auch in den anschließenden Meeren wie dem Golf von Bengalen, dem Roten Meer sowie dem Arabischen Meer sind die Riesenmantas zu Hause. Mantas sind oftmals an den Putzerstationen in den Riffen anzutreffen und werden gewöhnlich von Schiffshalterfischen begleitet.

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Riesenmanta Lebensraum-Karte
Riesenmanta Lebensraum-Karte
Riesenmanta
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Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil
Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Geschlechtsreif ist der Riesenmanta mit fünf Lebensjahren. Bei der Paarung führt das Männchen einen seiner sogenannten Klaspern beim Weibchen in die Kloake ein. Informationen über die Fortpflanzung stammen hauptsächlich von Mantas aus Aquarien, wo Kopulation und Geburt genau beobachtet werden können. Demnach beträgt die Tragzeit etwa ein Jahr. Das Jungtier hat bei der Geburt bereits eine Spannweite von ca. 1,8 bis 1,9 m und ein Gewicht von 60 bis 70 kg. Notgeburten bei harpunierten tragenden Weibchen wurden mehrfach beobachtet.

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Wie andere sehr große Knorpelfische (z. B. Wal- oder Riesenhaie) kommen Mantas in kleinen Beständen vor, wachsen langsam, werden spät geschlechtsreif und haben eine geringe Nachwuchszahl.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Neben dem Menschen, der die Mantas weltweit nur im geringen Umfang gezielt befischt, gehören wohl Raubhaie, unter anderem Tigerhaie, zu den größeren Feinden dieser Tierart. Menschen bejagen die Teufelsrochen durch Harpunieren. Ihr Fleisch gilt als lokale Spezialität, ihre Leber ist ölreich, aus ihrer Haut werden Schleifmittel gefertigt. Andere Tiere fallen Treib- und Stellnetzen zum Opfer. Allmählich findet die Jagd auf den Manta auch kommerzielles Interesse.

Populationszahl

Mantas wurden in der roten Liste der IUCN ab 2011 in der Kategorie „VU“ („Vulnerable“; „gefährdet“) aufgeführt. Nach einer Neubewertung 2019 wurde der Gefährdungsstatus 2020 auf „EN“ („Endangered“; „stark gefährdet“) gesetzt. Sie gelten noch nicht als vom Aussterben bedroht, ihre Populationen sind jedoch wegen der geringen Vermehrungsrate als sehr empfindlich anzusehen.

In captivity

Zurzeit werden Riesenmantas nur in wenigen Aquarien auf der Welt gehalten. Weltweit gehören das Georgia Aquarium und das Okinawa-Churaumi-Aquarium dazu. In Europa lebt seit 2018 ein Riesenmanta im Aquarium Nausicaá in Frankreich, bis 2007 lebte ein Einzeltier im Ozeaneum Lissabon. Teilweise handelt es sich jedoch um Riffmantas, da die Arten zeitweise zu einer Art zusammengefasst wurden.

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Im Okinawa-Churaumi-Aquarium ist 2007 ein Mantarochenbaby zur Welt gekommen, aber einige Tage darauf aufgrund einer Verletzung an der Beckenscheibe gestorben. Seitdem kam es mehrfach zu erfolgreichen Geburten.

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Referenzen

1. Riesenmanta artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Riesenmanta
2. Riesenmanta auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/198921/214397182

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