Feldsperling
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Passer montanus
Populationsgrösse
190-310 Mlnlnn
Lebensdauer
3-13 years
Gewicht
24
1
goz
g oz 
Länge
12.5-14
4.9-5.5
cminch
cm inch 
Spannweite
21
8
cminch
cm inch 

Der Feldsperling oder Feldspatz (Passer montanus) ist eine in Eurasien weit verbreitete Vogelart in der Familie der Sperlinge (Passeridae). Er ist etwas kleiner als der Haussperling und im Westen der Paläarktis weniger an den Menschen angepasst und deutlich scheuer. In Mitteleuropa fehlt er in der Regel im Innenbereich von Dörfern und Städten als Brutvogel, dagegen ist er in einigen Regionen des Mittelmeerraums und Asiens ein ausgesprochener Stadtvogel und besetzt dort die ökologische Nische, die in anderen Regionen der Haussperling einnimmt.

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Der Feldsperling brütet in Gehölzen, Obstgärten, Alleen und Gärten in der Nähe von landwirtschaftlichen Nutzflächen oder Siedlungen. Das Nest befindet sich in Baumhöhlen, Mauernischen, Felsspalten, Nistkästen oder zwischen Kletterpflanzen an Mauern und unter Dächern. Die IUCN stuft den Feldsperling als nicht gefährdet (least concern) ein. In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands von 2015 wird die Art auf der Vorwarnliste geführt.

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Aussehen

Der Feldsperling ist bis 14 Zentimeter groß und wiegt 20 bis 24 Gramm. Die Flügellänge beträgt bei Männchen zwischen 6,8 und 7,4 Zentimeter, bei den Weibchen zwischen 6,6 und 7,1 Zentimeter. Auf den Schwanz entfallen beim Männchen 4,8 bis 5,8 Zentimeter, bei den Weibchen dagegen misst dieser zwischen 5 und 5,6 Zentimeter. Es besteht insgesamt kein auffälliger Sexualdimorphismus.

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Der Feldsperling ist etwas sauberer gezeichnet als der Haussperling und ist insgesamt etwas kleiner und schlanker als dieser. Der Oberkopf und der Nacken sind braun, die Kehle trägt einen kleinen schwarzen Kehlfleck. Die Wangen sind weiß mit einem schwarzen Fleck in der Ohrengegend. Das helle Halsband ist im Nacken fast geschlossen. Die Körperoberseite ist bräunlich mit dunkleren Längsstreifen, die besonders am Rücken und an den Schultern auffallen. Der Bürzel ist gelbbräunlich, der Bauch und die Brust sind braungrau. Die Flügel tragen zwei weiße Binden.

Jungvögel gleichen den adulten Vögeln, sind aber auf dem Oberkopf mehr graubraun. Die Körperoberseite ist blasser mit grauen Längsstreifen, der Wangen- und der Kehlfleck sind bei ihnen noch rußgrau. Sie durchlaufen die Vollmauser etwa fünf bis acht Wochen nach dem Flüggewerden und zeigen nach durchschnittlich 77 Tagen ihr erstes adultes Gefieder. Die Nestlinge sind zunächst nackt. Sie haben eine rosa Haut, auch der Rachen und die Zunge sind rosa. Die Schnabelwülste sind bei ihnen blassgelb.

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Verteilung

Erdkunde

Der Feldsperling kommt in Europa und Asien vom Atlantik bis zum Pazifik vor. In Europa fehlt er in Island, in Teilen Schottlands und Irlands sowie weiten Teilen Skandinaviens und Finnlands; auch weite Teile Griechenlands und Teile Kleinasiens werden nicht besiedelt. In Asien ist er dagegen sehr weit verbreitet und fehlt nur im Südwesten und in weiten Teilen des indischen Subkontinents. Zu seinem äußersten südlichen Verbreitungsgebiet gehören der Norden Afrikas, Iran, Afghanistan, die Malaiische Halbinsel und der Westen Indonesiens. Er ist überwiegend ein Standvogel, allerdings gibt es im Winterhalbjahr bei einigen Populationen eine südwärts gerichtete Wanderbewegung. Die Bestandsdichte steigt deshalb im Winterhalbjahr im Norden Afrikas, im Süden Europas, der Türkei und im Norden des indischen Subkontinents an. Eine kleine Zahl überquert von September bis Mitte November die Straße von Gibraltar, um in Nordafrika zu überwintern. Der Rückflug erfolgt im Zeitraum März bis April.

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In Mitteleuropa ist der Feldsperling ein verbreiteter und häufiger Brutvogel des Tieflands. In Afrika ist er als Brutvogel verhältnismäßig selten: Brutvorkommen sind begrenzt auf einige wenige Paare in Marokko; in Tunesien werden seit 1974 jährlich fünf bis zehn Brutpaare gezählt. In Algerien und Ägypten sind Feldsperlinge lediglich Irrgäste.

Der Feldsperling ist in mehreren Ländern eingeführt worden. Er zählt heute zum Brutvogelbestand in Nordamerika, auf den Kanarischen Inseln, im Westen von Mikronesien, auf den Philippinen und in Australien.

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Feldsperling Lebensraum-Karte
Feldsperling Lebensraum-Karte
Feldsperling
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Gewohnheiten und Lebensstil

Der Lebensraum sind schütter bewaldete Regionen, Waldränder, Feldränder, Hecken, Alleen, Gärten und der Randbereich von Siedlungen. Insbesondere im Westen Europas ist der Feldsperling ein weniger ausgeprägter Kulturfolger als der Haussperling. Er dringt in Deutschland aber zunehmend in Städte und Dörfer vor und besetzt dort die Nische des seltener werdenden Haussperlings.

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Der Feldsperling ist ein gesellig lebender Vogel, der sich außerhalb der Fortpflanzungszeit zu Trupps zusammenschließt, die aus einigen wenigen bis zu mehreren tausend Individuen bestehen können. Diese Trupps nomadisieren in Gebieten, die bis zu 100 Quadratkilometer groß sind. In dieser Zeit ist der Feldsperling häufig mit Haus- und Weidensperling sowie Finken und Ammern vergesellschaftet. Ausgedehnte Staubbäder gehören zu dem typischen Komfortverhalten von Feldsperlingen. Die Stelle, an der sie ihr Staubbad nehmen, wird häufig aggressiv gegenüber Artgenossen verteidigt.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Samen von Gräsern, Kräutern und Getreide. Die Nahrung wird überwiegend vom Boden aufgenommen. Gras- und Getreidesamen werden jedoch auch aus den Ähren gepickt, während die Feldsperlinge auf den Halmen sitzen. Alternativ biegen sie die Ähren auf den Boden und picken dann die Samen heraus. Sie fressen außerdem gelegentlich auch Knospen und Beeren und suchen im menschlichen Abfall nach Nahrung. Die Jungen werden mit Insekten gefüttert.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Brutperiode beginnt in Mitteleuropa ab Mitte April bis Anfang Mai. Feldsperlinge ziehen gewöhnlich zwei oder drei Jahresbruten groß.

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Das Gelege der Feldsperlinge besteht aus vier bis sechs Eiern, in seltenen Ausnahmen kann das Gelege auch neun Eier umfassen. Die Eier sind spindelförmig mit einer glatten Schale, die schwach glänzt. Die Eier sind kleiner als beim Haussperling und weniger variabel als bei dieser Art gefärbt. Auf weißem oder blassgrauen Grund weisen sie dunkelbraune, gelegentlich auch violette oder gräuliche Punkte und kleine Kleckse auf. Die Fleckung ist gelegentlich so dicht, dass die Grundfarbe der Schale nicht mehr auszumachen ist. Der stumpfe Pol des Eis ist dabei gewöhnlich am dunkelsten gezeichnet.

Beide Elternvögel brüten, allerdings ist der Anteil des Weibchens am Brutgeschäft höher. Die Brut wird gewöhnlich nach der Ablage des letzten Eis aufgenommen, die Brutdauer beträgt zwischen 11 und 14 Tagen. Die Nestlinge sind Nesthocker, die von beiden Elternvögeln versorgt werden. Der weibliche Elternvogel hudert die Jungen während der ersten acht Lebenstage.

Die Augen der zunächst blinden Nestlinge öffnen sich am fünften Lebenstag, am 10. Lebenstag kommen sie zum Nesteingang, um Futter entgegenzunehmen. Während der ersten vier bis fünf Tage werden sie von den Elternvögeln ausschließlich mit Insekten gefüttert, danach erhalten sie auch zunehmend pflanzliche Nahrung. Mit einem Lebensalter von 15 bis 20 Tagen sind die Jungvögel flügge. Überlappen sich die Bruten, versorgt das Männchen die Erstbrut, während das Weibchen auf dem zweiten Gelege sitzt und brütet. Feldsperlinge brüten das erste Mal, wenn sie ein Alter von einem Jahr erreicht haben.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Der Feldsperling ist weltweit nicht gefährdet, aber in den westeuropäischen Populationen ist ein starker Rückgang zu verzeichnen, der zum Teil auf veränderte landwirtschaftliche Praktiken zurückzuführen ist, die mit einem zunehmenden Einsatz von Herbiziden und dem Verlust von Winterstoppelfeldern einhergehen. Der Wechsel von der gemischten zur spezialisierten Landwirtschaft und der vermehrte Einsatz von Insektiziden hat das Angebot an Insektennahrung für die Nestlinge verringert.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Feldsperlings auf 190.000.000-309.999.999 ausgewachsene Individuen. In Europa besteht die Brutpopulation aus 24.000.000-38.200.000 Paaren, was 47.900.000-76.400.000 ausgewachsenen Individuen entspricht. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihr Bestand ist abnehmend.

Referenzen

1. Feldsperling artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Feldsperling
2. Feldsperling auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22718270/119216586
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/707550

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